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    Nach Spiderman-Crash  3952  0 Kommentare Citrons nächster Streich: Leerverkäufer lässt erneut Aktie abstürzen

    Andrew Left hat erneut zugeschlagen. Vor wenigen Wochen ließ der bekannte Leerverkäufer die Aktie von Valeant abstürzen, nun nahm er ein weiteres Pharmaunternehmen ins Visier – der Aktiencrash folgte prompt.

    Er kam, tweetete und siegte … schon wieder! Andrew Left schickte am Montag erneut eine Aktie in den Keller. Sein jüngstes Opfer: Das Pharmaunternehmen Mallinckrodt. Dies weise einen „noch größeren Abwärtstrend“ auf als Valeant, twitterte Citron Research, die Website des bekannten Leerverkäufers.

    Der Tweet löste an der Börse ein kleines Erdbeben aus. Die Mallinckrodt-Aktie rauschte zeitweise über 22 Prozent in die Tiefe, nach Börsenschluss stand ein Minus von 17 Prozent. Am Dienstag setzt sich die Talfahrt fort und das Wertpapier verliert weiter an Boden.

    Es ist schon der zweite Streich des Shortsellers innerhalb kurzer Zeit. Vor wenigen Wochen brachte er Valeant zu Fall. Das Pharmaunternehmen steht im Verdacht, seine Bilanzen geschönt zu haben. Angestellte sollen über die Versandapotheke Philidor falsche Kundenkonten angelegt haben, unter anderem unter dem Namen Peter Parker, besser bekannt als Spiderman. Citron Research hatte als Erster die Ungereimtheiten aufgegriffen und so den Stein ins Rollen gebracht. Seither büßte das Pharmaunternehmen fast die Hälfte seines Börsenwerts ein (siehe: Spiderman-Crash! Wie der Superheld die Aktie eines Pharmaunternehmens abstürzen lässt).

    Gemeinsamkeiten zwischen Mallinckrodt und Valeant

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    Erst Valeant, nun also Mallinckrodt. Für Left kein Zufall, denn: „Die Märkte waren so fokussiert auf Valeant, dass andere Unternehmen übersehen wurden, die ebenfalls überbewertet und mit dem gleichen Gegenwind in Sachen Rückvergütung konfrontiert sind“, erklärte er gegenüber dem „Business Insider“. Während Valeant öffentlich den Kopf habe herhalten müssen, laufe das Geschäftsmodell von Mallinckrodt in Wahrheit genauso, wenn nicht sogar noch mehr Gefahr, zusammenzubrechen.

    Ein Unternehmenssprecher wollte sich am Montag nicht dazu äußern. Man kommentiere generell keine Marktspekulationen, hieß es. Stattdessen betonte er, Mallinckrodt sei überzeugt von seinem Geschäftsmodell und halte an der langfristigen Wachstumsstrategie fest.

    Neben der Tatsache, dass beide ins Visier des Leerverkäufers gerieten, gibt es noch weitere interessante Gemeinsamkeiten zwischen Valeant und Mallinckrodit. Ihre Namen tauchen auch im Zusammenhang mit horrenden Medikamentenpreisen auf. Der frühere Hedgefondsmanager Martin Shkreli sorgte Ende September für Schlagzeilen, als er den Preis eines Medikaments um unvorstellbare 5.000 Prozent erhöhte (wallstreet:online berichtete). Auch Valeant und Mallinckrodt drehten in der Vergangenheit kräftig an der Preisschraube. US-Politiker zeigten sich empört und kündigten an, die Preispolitik der Pharmaindustrie künftig härter an die Kandare zu nehmen. Morgan Stanley zufolge wären Valeant und Mallinckrodt wohl am meisten von einer stärkeren Regulierung betroffen.

    Nicht der erste Angriff des Shortsellers

    Mallinckrodt schluckte im vergangenen Jahr den Konkurrenten Questcor Pharmaceuticals für rund 5,6 Millionen US-Dollar. Es war der Startschuss für eine rasante Rallye. Die Aktie kletterte 85 Prozent nach oben und erreichte im März dieses Jahres ihren vorläufigen Höhepunkt – sehr zur Freude der Anleger. Doch seither gibt es für die Investoren nur wenig zu lachen. Inklusive des Aktiencrashs am Montag büßte Mallinckrodt mehr als 50 Prozent im Vergleich zum Märzhoch schon wieder ein.

    Nicht nur der Angriff von Leerverkäufer Left setzt der Aktie zu. Wie „Bloomberg“ berichtet, belastet zudem H.P. Acthar Gel, ein wichtiges Medikament des Pharmaunternehmens. Dieses hatte in einer Testreihe deutlich schlechter abgeschnitten als erwartet. Acthar wird unter anderem zur Behandlung von Hauttuberkulose und Multiple Sklerose eingesetzt. Im Jahr 2005 kostete eine Ampulle noch 1.235 US-Dollar, inzwischen liegt der Preis dem Bericht zufolge bei 35.000 US-Dollar. Hier wurde also ebenfalls kräftig an der Preisschraube gedreht. Interessanterweise hatte sich auch Citron Research das Medikament schon einmal zur Brust genommen. Im vergangenen Jahr kritisierte Left die Kennzeichnung der Inhaltsstoffe bei Acthar, welches damals noch im Besitz von Questcor war. Die Aktie des Unternehmens verlor daraufhin 23 Prozent innerhalb von drei Tagen.





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