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Portfolioumschichtungen dominieren - Seite 2
Türkei: Wie gewonnen, so zerronnen
Wenig Interesse zeigen Investoren weiterhin an Emerging Markets, wie Valenti außerdem feststellt. „Das liegt an der erwarteten US-Leitzinserhöhung, die sich für viele Schwellenländer negativ auswirken könnte.“ Allerdings sei das verwaltete Vermögen von Schwellenländer-ETFs zuletzt gestiegen. „Wenn überhaupt gehandelt wird, dann werden Aktien aus asiatischen Schwellenländern verkauft und breit streuende ETFs gekauft“, meint Valenti und nennt als Beispiele den ishares MSCI Emerging Markets (WKN A0HGWC) und das Pendant von Lyxor (WKN LYX0BX).
Nicht von Dauer waren Valenti zufolge Zuflüsse in türkischen Aktien. „Bei uns hatten Anleger vor der Wahl in der Türkei auf ETFs wie den iShares MSCI Turkey (WKN A0LGQN) gesetzt, später dann aber wieder verkauft.“ Der ETF hatte sich kurz vor und direkt nach den Wahlen stark verteuert, seit Mittwoch geht es allerdings wieder abwärts.
Immobilien-ETFs im Fokus
Besonders umsatzstark präsentierten sich im Bereich der Branchen-ETFs Immobilien-Indexfonds. Bei der Unicredit griffen Anleger zum Beispiel zum iShares European Property Yield (WKN A0HG2Q). „Die Bank of England hat vergangene Woche ihren lockeren geldpolitischen Kurs bestätigt“, erläutert Hamme. „Zusammen mit der erwarteten Ausweitung des EZB-Anleihekaufprogramms würde das Immobilienanlagen weiterhin attraktiv machen.“ Bei der Commerzbank fanden sich Immobilien-ETFs unterdessen fast immer auf den Verkaufslisten „81 Prozent Abgaben stehen 19 Prozent Zuflüssen gegenüber“, bemerkt Cronemeyer.
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Unbeliebte Banken-Indexfonds
Was Banken-ETFs angeht, berichten die Händler einhellig über Abflüsse. Betroffen waren sowohl der iShares Euro Stoxx Banks (WKN 628930) als auch der iShares Stoxx Europe 600 Banks (WKN A0F5UJ), der auch europäische Banken außerhalb der Eurozone abbildet. Bei der Commerzbank wurden darüber hinaus auch Technologieaktien rege gehandelt, auf beiden Seiten.
Richtung Autosektor haben sich die Wogen offenbar etwas geglättet, zumindest zieht die Branche unter ETF-Anleger nicht mehr so viel Aufmerksamkeit auf sich. Der iShares Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts (WKN A0Q4R2) zeigt sich dennoch etwas schwächer, seit Ende September hat der Indexfonds aber immer noch rund 20 Prozent zugelegt.
Ruhig zu geht es bei Anleihe-ETFs, eine eindeutige Richtung ist nicht auszumachen: Bei der Commerzbank trennten sich Anleger von Bundesanleihen mit Laufzeiten von fünf bis zehn Jahren, ebenso von High Yield-Papieren.
Von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG
© 10. November 2015