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    ROUNDUP 2  322  0 Kommentare Darmstädter Merck hebt Ausblick dank Zukauf - Gewinn überrascht

    (Aussagen aus Telefonkonferenz, Experten, Aktienkurs)

    DARMSTADT (dpa-AFX) - Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck hat auch kurz vor der größten Übernahme der Firmengeschichte noch einmal zugelegt. Der Umsatz wuchs im dritten Quartal, der operative Gewinn stieg sogar etwas stärker als von Analysten erwartet. Am kommenden Mittwoch soll auch die Hängepartie um den Kauf des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich enden und die Übernahme besiegelt werden. Am Donnerstag erhöhte Merck deshalb schon einmal den Ausblick für das laufende Jahr.

    Am Markt kamen die Zahlen und die neuen Prognosen gut an, im Vormittagshandel legten die Aktien um über drei Prozent zu. So lobte Analyst Peter Spengler von der DZ Bank die Marge der Pharmasparte und das gute Abschneiden im Flüssigkristallgeschäft. Die Experten von Equinet hoben auch die starke Pharma-Marge hervor. Für Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff ist vor allem die neue Ergebnisprognose besonders gut, da diese über seinen Schätzungen liege.

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    PROGNOSE ANGEHOBEN

    Für 2015 geht Merck nun beim Umsatz von 12,6 bis 12,8 Milliarden Euro aus (bisher: 12,3 - 12,5 Mrd). Beim operativen Gewinn (Ebitda vor Sondereinflüssen) werde nun mit 3,580 bis 3,650 Milliarden Euro gerechnet (bisher: 3,45 bis 3,55 Mrd). Merck zufolge spielt hier aber auch die Entwicklung des Konzerns aus eigener Kraft eine Rolle.

    Denn auch im dritten Quartal ging es für Merck bereits weiter aufwärts. Der Umsatz wuchs im Jahresvergleich um 6,8 Prozent auf rund 3,1 Milliarden Euro. Vor allem in der Region Asien-Pazifik sei das Geschäft deutlich gewachsen. Der operative Gewinn legte um 10,2 Prozent auf 944 Millionen Euro zu. Analysten hatten hier mit einem deutlich niedrigeren Wert gerechnet.

    Unterm Strich blieben 364 Millionen Euro und damit fast die Hälfte mehr als Konzernergebnis übrig. Ein Jahr zuvor hatten Rückstellungen für beendete Forschungsprojekte das Ergebnis belastet. Zudem habe Merck vor allem dank besserer Margen den Umsatzanstieg in mehr Gewinn ummünzen können, sagte Finanzvorstand Marcus Kuhnert in der Telefonkonferenz. Zum Ausblick auf 2016 wollte er sich nicht konkret äußern und verwies auf das Frühjahr kommenden Jahres, wo dieser vorgelegt werde.

    CHINA: BOOM MIT FRUCHTBARKEITSMITTELN

    Der Hauptwachstumstreiber in Asien war China, so Kuhnert. "Wir haben dort im Geschäft mit Fruchtbarkeitsmitteln zweistellig zugelegt." Eine Rolle habe der Wechsel bei den Tierkreiszeichen gespielt, sagte der scheidende Konzernchef Karl-Ludwig Kley. 2016 sei das Jahr des Affen, dem Chinesen positive Eigenschaften bei einer Kindsgeburt zuschreiben. Die jüngste Abkehr von der Ein-Kind-Politik sei hier nicht von Belang gewesen. Kley, der seit 2007 an der Spitze steht, gibt seinen Job im April an seinen bisherigen Stellvertreter Stefan Oschmann ab.

    Beim umsatzstärksten Präparat, dem Multiple-Sklerose-Mittel Rebif, konnte unter anderem der Rückenwind vom schwachen Euro den Umsatz im dritten Quartal stabil halten, obwohl das Injektionsmittel Konkurrenz von Medikamenten zum Schlucken bekommen hat. Der Umsatz mit der Krebsarznei Erbitux schrumpfte dagegen leicht. Hier sind ebenfalls Konkurrenzmittel auf dem Markt. Der Umsatz der gesamten Pharmasparte stieg lediglich um 1,4 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro, der operative Gewinn kletterte dagegen um 8,1 Prozent auf 537 Millionen Euro.

    MEGA-ZUKAUF UNMITTELBAR VOR ABSCHLUSS

    Deutlich besser lief es dagegen weiter im Laborzuliefergeschäft. Hier legte der Umsatz um 14,9 Prozent auf 759 Millionen Euro zu. Der operative Gewinn stieg sogar um ein Viertel auf 201 Millionen Euro. Und das Geschäft bekommt in der kommenden Woche noch weiteren Schub. Am Dienstag hatten die Darmstädter die Zustimmung aus Brüssel für den Sigma-Aldrich-Kauf erhalten, am kommenden Mittwoch soll der mit einem Umfang von 17 Milliarden US-Dollar größte Zukauf in Mercks Unternehmensgeschichte über die Bühne gehen.

    Die Übernahme hatte sich wegen schleppender Fortschritte bei den verschiedenen Kartellfreigaben länger hingezogen als vom Konzern geplant. Eigentlich hatte Merck mit einem Abschluss des Kaufs zur Jahresmitte gerechnet - das US-Unternehmen hätte dann auch früher Geld in die Kassen von Merck gespült./fri/stk/fbr




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