Studie
Pensionszusagen für Vorstände kosten Konzerne Milliarden
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Deutschlands große Konzerne zahlen ihren Topmanagern nicht nur üppige Gehälter, häufig geben sie auch noch sehr viel Geld für deren Altersversorgung aus. Nach einer aktuellen Untersuchung im Auftrag der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung summieren sich die Pensionsrückstellungen der Dax , MDax -, SDax und TecDax -Unternehmen für Vorstände auf insgesamt 6,3 Milliarden Euro. Vorstandsmitglieder in Dax-Konzernen können demnach im Durchschnitt mit einer monatlichen Rente von 34 000 Euro rechnen. Die Topverdiener können der Studie zufolge sogar betriebliche Rentenzahlungen von mehr als einer Million Euro im Jahr erwarten.
Der Aktionärsvertreter und Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Marc Tüngler, forderte angesichts dieser Zahlen am Freitag eine "Diskussion, ob solche Pensionszusagen bei den heute gezahlten Managergehältern noch zeitgemäß sind". Hier müsse sich etwas bewegen, sagte er der dpa. In anderen Ländern sei es Sache der Manager, selbst für ihr Alter vorzusorgen.
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Doch nicht nur die Rentenhöhen der Topmanager sind für Normalverdiener unerreichbar. Auch die Rahmenbedingungen sind häufig deutlich komfortabler als für gesetzlich rentenversicherte Arbeitnehmer. So liegt der Untersuchung zufolge bei gut der Hälfte der Unternehmen, die Angaben machten, die Altersgrenze noch bei 63 Jahren und jünger. Bei jeder fünften Gesellschaft werde die Rente schon ab dem vollendeten 60. Lebensjahr gezahlt./rea/DP/zb