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    Konjunktur China  2108  0 Kommentare Kupfer und Japan – Zwei chinesische Konjunkturindikatoren

    Ökonomen in aller Welt blicken derzeit mit Sorge auf die chinesische Volkwirtschaft. Während die Konjunkturlokomotive der Welt, wie das Land ebenfalls gern bezeichnet wird, 2007 noch ein BIP-Wachstum von 14,16 Prozent erreichte, werden es 2015 nach Expertenschätzungen wohl nur noch 6,8 Prozent sein. Für 2016 erwartet beispielsweise die Schweizer Großbank UBS in Bezug auf China nur noch ein BIP-Wachstum von 6,5 Prozent, vor allem wegen der Schwäche im Immobilienmarkt. Im Reich der Mitte selbst melden sich bereits Wirtschaftswissenschaftler zu Wort und fordern eine Absenkung des BIP-Wachstumsziels im kommenden 13. Fünfjahresplan (2016 – 2020) von 7 Prozent auf 6,5 Prozent.

    Wer derweil wissen möchte, wie es um die chinesische Wirtschaft steht, muss nicht unbedingt auf die aktuellen Wirtschaftsmeldungen der dortigen Statistikbehörde warten. Ein Blick auf den Kupferpreis und die aktuellen japanischen Konjunkturdaten lässt erahnen, wo die Reise hingeht.

    Kupfer ist eines der wichtigsten Industriemetalle der Welt. Es gab Jahre, da saugte der chinesische Industrieboom den Weltmarkt für das rötliche Metall regelrecht leer. Im Hochpunkt 2011 kostete Kupfer kurzzeitig mehr als 10.000 USD pro Tonne. Seitdem bewegen sich die Notierungen im Einklang mit dem Rückgang des chinesischen BIP. Aktuell bezahlen Metallhändler mit 4.785 USD pro Tonne weniger als die Hälfte für das Industriemetall. Das neuerliche 6-Jahrestief wurde laut Experten in Folge enttäuschender Zahlen aus China zum Außenhandelder Inflation und der Industrieproduktion hervorgerufen. Marktteilnehmer sehen darin die Bestätigung, dass die Wirtschaft im Reich der Mitte sich allmählich verlangsamt.

     

    Nach den USA ist China mit einem Export-Anteil von 18,3 Prozent Japans zweitwichtigster Handelspartner. Eine Abkühlung der chinesischen Konjunktur macht sich somit zwangsläufig auch bei der Nachfrage nach japanischen Produkten bemerkbar. Laut Anfang dieser Woche vermeldeten Wirtschaftsdaten ist Japan nun wieder, wie bereits von vielen Ökonomen erwartet, in die Rezession gerutscht. Demnach sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal um eine annualisierte und saisonbereinigte Rate von 0,8 Prozent. Die Analysten-Erwartungen lagen derweil bei nur Minus 0,2 Prozent.

     




    Michael Bulgrin
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    Michael Bulgrin verfügt über mehr als 10 Jahre Erfahrung in der Finanzkommunikation. Der Diplom-Kaufmann ist CIIA-Analyst der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA), dem Berufsverband der Investment Professionals in Deutschland.
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    Verfasst von 2Michael Bulgrin
    Konjunktur China Kupfer und Japan – Zwei chinesische Konjunkturindikatoren Ökonomen in aller Welt blicken derzeit mit Sorge auf die chinesische Volkwirtschaft. Während die Konjunkturlokomotive der Welt, wie das Land ebenfalls gern bezeichnet wird, 2007 noch ein BIP-Wachstum von 14,16 Prozent erreichte, werden es 2015 nach Expertenschätzungen wohl nur noch 6,8 Prozent sein. Für 2016 erwartet beispielsweise die Schweizer Großbank UBS in Bezug auf China nur noch ein BIP-Wachstum von 6,5 Prozent, vor allem wegen der Schwäche im Immobilienmarkt.

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