Roundtable
Fondsvermögensverwaltung – Willkommen in der Business Class
Fondsvermögensverwaltungen sollen der ideale Einstieg in das professionelle Vermögensmanagement sein. Doch was genau für den Anleger und den Berater dahinter
steckt, wollen wir mit unseren Experten besprechen.
Lesen Sie die Antworten von Stefan Gretschel – Geschäftsführer, RP Rheinische Portfolio Management GmbH, Timo F. Timm – Produktmanager Investment, Swiss Life Deutschland, Olaf Riemer – Direktor
Institutional & Wholesale Business, HSBC Global Asset Management (Deutschland) GmbH und Gabriel von Canal – Generalbevollmächtigter, Augsburger Aktienbank AG. Diese lässt sich als
Vermögensverwalterin von HSBC und RP als Advisoren für die jeweiligen FVV-Strategien beraten. Die zuvor genannte Swiss Life Deutschland hat die Produkte auf ihre Empfehlungsliste aufgenommen.
Was ist eine fondsgebundene Vermögensverwaltung?
Gretschel: Eine fondsgebundene Vermögensverwaltung oder auch Fonds-VV ist eine Vermögensverwaltung auf Fondsbasis. Das heißt, es wird ausschließlich in Investmentfonds und nicht
direkt in Aktien oder Rentenpapiere investiert. Vermögensverwaltungen sind vor allem für Anleger interessant, die eine aktive Betreuung ihres Vermögens wünschen, aber nicht über die notwendige Zeit
oder das komplexe Fachwissen verfügen, um sich selbst mit dem Management zu befassen. Hierbei nehmen professionelle Vermögensverwalter dem Anleger die Verwaltung und das Management seines Depots
ab, der so mehr Zeit für andere Dinge gewinnt. Bei unserer Fonds-VV Topseller Select Strategie Defensiv beispielsweise übernimmt die Augsburger Aktienbank (AAB) die Vermögensverwaltung sowie die
Depotführung. Wir, die RP Rheinische Portfolio Management, sind als Initiator der Strategie der professionelle Berater der AAB.
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Wodurch zeichnen sich vermögensverwaltende Fonds aus und wie unterscheiden sie sich von einer fondsgebundenen VV?
Gretschel: Vermögensverwaltende Fonds sind Mischfonds und somit nicht nur von einer einzigen Anlageklasse abhängig. Durch die breite Streuung über verschiedene Assetklassen, das
aktive Management und die laufende Risikoüberwachung können Chancen vielfältig genutzt und Risiken reduziert werden. Anders als bei reinen Aktien- oder Rentenfonds kann das Fondsmanagement flexibler agieren und die Gewichtung der Anlageklassen bei unterschiedlichen Marktphasen anpassen.
Vermögensverwaltende Fonds haben dabei grundsätzlich das Ziel, das Vermögen der Anleger zu erhalten und zu mehren. In einer Fonds-Vermögensverwaltung lässt sich dieser Ansatz sogar noch bündeln,
wie bei unserer Topseller Select Strategie Defensiv. Das ist unsere erfolgreiche fondsgebundene Vermögensverwaltung, die immer in die zehn besten vermögensverwaltenden Mischfonds investiert. So
kann sich der Anleger entspannen, während zehn Top-Fondsmanager für ihn arbeiten. Durch die breite Streuung werden Risiken erheblich reduziert. Selbst wenn ein Fondsmanager einmal falsch liegen
sollte, gibt es bei der Topseller Select Strategie Defensiv immer noch neun andere, die richtig liegen können. Das Portfolio wird laufend überwacht und automatisch an die jeweils aktuelle Marktlage
angepasst.
Was sind Ihrer Meinung nach Kriterien, mit denen ein Vermittler oder Kunde fondsgebundene Vermögensverwaltungen vergleichen sollte?
Timm: Ein aussagekräftiger Vergleich von Finanzanlagen ist für einzelne Vermittler oder Kunden in der heutigen Zeit ohne professionelle Unterstützung nahezu unmöglich. Messbare
Größen wie Performance- und Risikokennzahlen, die sich noch vom Einzelnen ermitteln lassen, stellen stets nur einen Blick in den Rückspiegel dar – und nur nach Rückspiegel zu fahren, ist
gefährlich. Wer den künftigen Erfolg eines Produktes besser abschätzen möchte, sollte sich unbedingt auch mit qualitativen Kriterien, also dem „Warum“ des Vergangenheitserfolges beschäftigen. Dazu
gehört in erster Linie ein exaktes Verständnis von allem, was in dem Produkt vor sich geht. An dieser Stelle hilft eine qualitativ geprüfte Produktauswahl, die genau diese Informationen, an die
normale Kunden und Vermittler in aller Regel nicht herankommen, verarbeitet und anhand der Ergebnisse eine Übersicht empfehlenswerter Produkte bereitstellt. Mithilfe eines Geeignetheitstests und
ausgerichtet am individuellen Sicherheitsbedürfnis des Kunden können Vermittler und Kunde dann gemeinsam einfach das passende Produkt auswählen.
Trotz allem Rückenwind rund um das Thema Fondsvermögensverwaltung- ist das wirklich die Lösung die zu jedem Kunden und Vermittler passen (Stichwort: one size fits all)?
Timm: Im Smartphone Bereich gibt es oft klare Kundenpräferenzen: Die einen tendieren zu der Flexibilität eines offenen Systems vom namhaften Suchmaschinenbetreiber, während andere
Image und Einfachheit des geschlossenen Systems eines Anbieters mit angebissenem Apfel im Logo bevorzugen. Mit der Wahl zwischen dem eigenständigen und flexiblen Fondsdepot gegenüber der
exklusiveren Fondsvermögensverwaltung verhält es sich dabei meist nicht anders. Wer als „Depot-Architekt“ flexibel eigene Anlageschwerpunkte setzen und sein Depot in verschiedenen Marktphasen aktiv
bewirtschaften möchte, wählt das Fondsdepot. Wer jedoch eine fertige und aufeinander abgestimmte Fonds-Anlagestrategie mit regelmäßigen Updates, halbjährlichem Reporting und keinerlei händischem
Pflegeaufwand präferiert, der wird sich mit einer Fondsvermögensverwaltung wohl fühlen. Dies sind Anleger (oder Vermittler), die ohne großen Folgeaufwand das Kapital „verwalten lassen“ wollen.
Angesichts wachsender Komplexität der Märkte kann ich mir gut vorstellen, dass zunehmend mehr Kunden den Service einer fondsgebundenen Vermögensverwaltung in Anspruch nehmen werden.
Was spricht für die Fondsvermögensverwaltung?
Riemer: Vermögensverwaltende Fonds sind das neue Basisinvestment für verschiedene Anlageprofile. Zwei Hauptargumente sprechen für die fondsgebundene Vermögensverwaltung: die
zunehmende Komplexität der Finanzmärkte und das Thema Regulierungsumfeld. Heutzutage kann keiner mehr alle Aufgaben übernehmen. Jeder muss sich auf seine Kernkompetenzen konzentrieren – der
Vermögensverwalter, der Advisor und der Vertrieb. Der Vertrieb in dieser komplexen Welt ist mehr und mehr Kundenmanager.
Welche Vorteile bietet HSBC Global Asset Management?
Riemer: HSBC Global Asset Management als Advisor für die HSBC Strategie Depots der Augsburger Aktienbank punktet mit drei Argumenten: Weil wir ein global aufgestellter Assetmanager
sind, weil dieses Konzept der fondsgebundenen Vermögensverwaltung vier verschiedene Risikoausprägungen beinhaltet und weil Wert auf Kostentransparenz gelegt wird.
Zu unserer globalen Positionierung: HSBC Global Asset Management ist in mehr als 30 Ländern/Territorien aktiv und verfügt über rund 500 Investmentexperten, die vor Ort sind und die jeweiligen
Märkte sehr gut einschätzen können. Im gegenwärtigen Umfeld bietet sich der Einsatz von Multi-Asset-Produkten an – letztlich ist fondsgebundene Vermögensverwaltung ein Multi-Asset-Produkt –, dafür
muss man sich in den Märkten gut auskennen und über ein entsprechendes Risikomanagement verfügen. Die HSBC Strategie Depots der Augsburger Aktienbank umfassen die Depots Substanz, Balance, Wachstum
und Chance, die unterschiedliche Risiko-Rendite-Profile der Kunden abbilden. Jedes dieser Depots hat eine angestrebte Zielrendite bei empfohlener Mindestanlagedauer und Mindestanlagesumme. Den
Kunden wird also eine hohe Transparenz geboten. Auch in Bezug auf Kosten wird auf Transparenz Wert gelegt. Die Strategie-Depots ermöglichen den Zugang zu institutionellen Anteilklassen von
Publikumsfonds. Normalerweise sind solche Anteilklassen erst ab sechs- oder siebenstelligen Euro-Beständen in einem Fonds möglich. Ferner kommen ETFs zum Einsatz.
Was sind die besonderen Mehrwerte der Augsburger Aktienbank (AAB)?
Von Canal: Die AAB ist eine B2B-Bank, die ihren Kooperationspartnern und Vermittlern Zugang zum kompletten Produktspektrum einer Vollbank bietet – der Partner kann somit seine
Kunden vollständig gegenüber Hausbanken „abschotten“. Die besondere Kernkompetenz der AAB liegt im Wertpapier- und insbesondere im Fondsgeschäft. Neben dem Zugang zu allen Wertpapieren und
Investmentfonds über das klassische Wertpapierdepot bietet die AAB seit über 10 Jahren auch diverse eigene Vermögensverwaltungslösungen an. Für das Asset Management der Strategien nutzen wir dabei
die Expertise von professionellen Managern. Die Doppelfunktion der Bank als depotführende Stelle und juristischer Vermögensverwalter führt im Ergebnis zu einem schlanken und kundenorientierten
Prozess – so ist zum Beispiel nur ein Antrag für die Depoteröffnung und Vermögensverwaltung notwendig. In der Rolle als Vermögensverwalter übernehmen wir diverse gesetzliche Pflichten, zum Beispiel
den Versand eines halbjährlichen hochwertigen Kundenreportings. Wird es an den Märkten doch einmal turbulenter, informieren wir alle Kunden automatisch, sobald die vereinbarte Verlustschwelle
überschritten ist. Fazit: Die AAB ist der starke Partner für Finanzdienstleister und bietet mit den VV-Strategien eine Lösung für Vermittler, die sich auf ihre Kernkompetenzen Vertrieb und
Kundenbetreuung konzentrieren möchten.
Ein Problem des FVV-Marktes ist die oft mangelnde Historie dieser Finanzlösungen und die oft fehlende
Transparenz durch fehlende Rankings, Ratings, Peergroups oder Awards. Worauf sollte ein Berater, wie Endkunde, aus Ihrer Sicht
achten?
Von Canal: Der Erfolg einer VV hängt im Wesentlichen von folgenden Faktoren ab: 1. der Qualität des Asset-Managers, 2. einer breiten Diversifikation in der Strategie, 3. einem
systematischen Auswahl- und Risikomanagement und 4. einer für jede Strategie tragfähigen Kostenstruktur.
Aus Kundensicht besonders wichtig: versteht er die Anlagestrategie und die vorhandenen Risiken? Passt die Strategie zu seinen finanziellen Verhältnissen und zu seinem Anlagehorizont? Die AAB führt
dazu mit dem Kunden einen sogenannten Geeignetheitstest durch und stellt damit sicher, dass dem Kunden ausschließlich die Strategie empfohlen wird, die für ihn geeignet ist.
Vielen Dank für das Gespräch.