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    Marktkommentar  990  0 Kommentare smart-invest: Marktbericht Juni 2015

    Ende Juni kam es zu einem neuen Höhepunkt im Griechenlanddrama, was auch an den internationalen Finanzmärkten zu spüren war. Schon den ganzen Monat über beherrschte der Schuldenpoker die Märkte und sorgte für erhöhte Tagesschwankungen bei DAX und Co. Unser Trendfolgemodell zeigte im smart-invest HELIOS AR im Laufe des Monats einige Trendbrüche an, was zu einem Reduktion der Investitionsquote führte.

    Griechenland beim IWF offiziell "in Zahlungsverzug"

    Ende Juni wurde ein Griechenland-Kredit an den Internationalen Währungsfonds in Höhe von gut 1,5 Mrd. Euro fällig. Dies ist die Summe einzelner Tranchen, die teilweise schon früher im Monat hätten zurückgezahlt werden sollen, jedoch auf Ende des Monats aufgeschoben wurden, da bis dahin eine Einigung mit Griechenland gefunden werden sollte. Da aber das EU-Rettungsparket am 30.6. auslief und die Zahlungen an den IWF nicht geleistet werden konnten, ist das Land seit Ende Juni de facto zahlungsunfähig. Was war passiert?

    Nach wochenlangen, zähen Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen Geldgebern gab es Ende Juni einen jähen Abbruch der Gespräche. Die Gläubiger lehnten die Verlängerung des milliardenschweren Hilfspaketes ab, nachdem Ministerpräsident Tsipras am letzten Juniwochenende ein Referendum über die Reformvorschläge von EU und IWF angekündigt hatte.

    In Folge wurden in Griechenland Kapitalverkehrskontrollen eingeführt und für Inländer die maximale Geldabhebesumme auf 60 Euro pro Tag begrenzt. Banken und die griechische Börse sind seit letztem Montag (29.6.) geschlossen. Die Europäische Zentralbank fror die ELA-Notfallkredite für griechische Banken ein, was Ökonomen begrüßten, hatten die griechischen Banken damit hauptsächlich Staatsanleihen gekauft, was einer verbotenen Finanzierung über die Druckerpresse recht nahe kommt. Parallel zu den Meldungen über die Verhandlungen gab es den ganzen Monat über teils heftige Kursschwankungen an den europäischen Börsen. In Deutschland verlor der DAX im Juni 4,1%, wobei Tagesschwankungen von 300 Punkten und mehr keine Seltenheit waren.

    Der französische Leitindex CAC notierte 4,4% tiefer, der spanische IBEX 35 4,0% und der italienische FTSE MIB 4,4%. Bis zum Schließen der Athener Börse Ende Juni verlor der ASE Index 3,4%, wobei der relativ geringe Verlust auf die Rallye in der vorletzten Woche des Monats (+16%) zurückzuführen ist, als noch auf einen positiven Ausgang der Gespräche spekuliert wurde.

    Die im Laufe des Monats weiter unter Druck geratenen deutschen Staatsanleihen wurden plötzlich wieder nachgefragt - die Zehnjahresrendite sank unter 0,8%, nachdem sie bereits von 0,5% bis auf 1% geklettert war. Die Schweizer Nationalbank musste erstmals seit Januar gegen eine erneute Aufwertung des Frankens intervenieren. Gold (- 1,5%) als sicherer Hafen wurde mangels Inflationsgefahr hingegen kaum nachgefragt.

    US-Leitzins bleibt unverändert

    Abseits vom Griechendrama gab es Mitte des Monats ein weiteres zentrales Ereignis für den Finanzmarkt: Den Zinsentscheid der Fed. Während die Leitzinsen nach wie vor bei 0-0,25% belassen wurden, erklärte Notenbankchefin Janet Yellen, man werde auch weiterhin genauestens die US-amerikanischen Makrodaten analysieren, um das weitere Vorgehen bzgl. einer möglichen Anhebung des Leitzinses zu entscheiden. Gleichzeitig wies sie darauf hin, dass die Leitzinsen, auch wenn Sie demnächst angehoben werden könnten, nur graduell steigen würden und längere Zeit auf niedrigerem Niveau bleiben würden, als dies von einigen Marktteilnehmern befürchtet werde. Auf Forderungen von IWF und Weltbank mit einer Zinserhöhung noch bis 2016 zu warten, um die Weltwirtschaftskonjunkturentwicklung nicht zu gefährden, ging die Notenbankchefin nicht ein. Der Markt war von Yellens Rede überzeugt. Während sie sprach, zog der S&P 500 deutlich an, büßte aber auf Monatssicht ebenfalls rund 2,1% ein, da auch in Amerika die Entwicklungen rund um Griechenland besorgt aufgenommen wurden.

    Crash in Shanghai - Hausse in Tokio

    An der heißesten Börse des Jahres in Shanghai (und noch viel mehr kleineren Börsen wie Shenzhen) kam es nach der Blasenbildung der letzten Monate zu einem Crash. In gerade mal gut zwei Wochen verlor der chinesische Festlandaktienindex mehr als 20%. Mehrmals musste der Handel für Aktien, die ihren maximalen Tagesverlust (-10%) erreicht hatten, ausgesetzt werden. Die Kreditspekulation war in letzter Zeit zu hoch geworden - Broker forderten fällige Sicherheitsleistungen ein, was den Abwärtstrend beschleunigte. Das Plus seit Jahresanfang beträgt beim Shanghai Composite Index aber immer noch rund 25%.

    Gleichzeitig wurde die Geldpolitik in China weiter gelockert - der Mindestreservesatz für Banken um 50 Basispunkte gesenkt und der einjährige Leitzins auf 4,85% reduziert. Die Regierung steht nun vor der Aufgabe den Zorn der vielen Kleinanleger zu bändigen, da sich diese vom Börsenboom hatten anstecken lassen und in den vergangenen Monaten viele neue Depots eröffneten. Auch soziale Unruhen könnten die Folge sein.Relativ robust zeigte sich die Börse in Tokio mit -1,6%. Zwar kühlten sich die Wirtschaftsdaten Japans insgesamt etwas ab, der Nikkei konnte im Juni dennoch zwischenzeitlich den höchsten Stand seit den 1990er Jahren erreichen. Dank steigender Unternehmensprofitabilität und höheren Gewinnen könnte das positive Momentum in Japan auch weiter anhalten. Wir bleiben mit unseren Positionen im smart-invest HELIOS AR und smart-invest DIVIDENDUM AR investiert.

    Ausblick

    Gebannt blickt die Finanzwelt auf Griechenland. Stand Ende Juni ist es nicht klar, ob es nächsten Sonntag ein Referendum über das Angebot aus Brüssel (EU & EZB) bzw. IWF geben soll. Die Nachrichtenlage änderte sich in den letzten Tagen stündlich. Natürlich gäbe es Einschnitte für die griechische Bevölkerung zu ertragen, andererseits haben die Gläubiger ihrer Meinung nach ein äußerst großzügiges Angebot gemacht. Für die Regierung Tsipras indessen könnte das mögliche Referendum zum Schicksalsentscheid werden. Was passiert wenn die Griechen mit "Nein" stimmen? Kommt es dann zum viel zitierten "Grexit"? Und was bedeutet dies für die Märkte?

    Wie auch immer die Sache mit Griechenland ausgeht, wir setzen weiterhin auf eine prognosefreie Strategie und vertrauen unserem Handelssystem ohne in Hektik zu verfallen. Langfristig bietet unser Wertsicherungsansatz so einen deutlichen Mehrwehrt hinsichtlich Rendite im Verhältnis zum eingegangenen Risiko.Im Juni gab es beim Dachfonds smart-invest HELIOS AR den Trendbruch einiger Zielinvestments, weswegen bis zum Monatsende rund 20% an Cash aufgebaut wurde. Der Aktienfonds smart-invest DIVIDENDUM AR hingegen startet voll investiert ins zweite Halbjahr 2015. Wir überprüfen die Signallage weiterhin täglich und handeln, wenn sich entsprechende Signale auch bezüglich einer Wertsicherungsnotwendigkeit ergeben. Auf der anderen Seite könnten sich durch die etwas zurückgekommenen Kurse auch wieder neue Einstiegschancen ergeben haben. Vor allem für Anlagekonzepte, die ein Sicherheitsnetz nach unten aufweisen.




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    Marktkommentar smart-invest: Marktbericht Juni 2015 Ende Juni kam es zu einem neuen Höhepunkt im Griechenlanddrama, was auch an den internationalen Finanzmärkten zu spüren war. Schon den ganzen Monat über beherrschte der Schuldenpoker die Märkte und sorgte für erhöhte Tagesschwankungen bei DAX und Co. Unser Trendfolgemodell zeigte im smart-invest HELIOS AR im Laufe des Monats einige Trendbrüche an, was zu einem Reduktion der Investitionsquote führte.

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