Union Investment gegen Osram
Union Investment - „Vertrauen verloren“ und „entsetzt über Wachstumsfanatik“ von Osram
Die neuen Expansionsstrategien des Münchener Leuchtenherstellers Osram schlagen Deutschlands drittgrößter Fondsgesellschaft Union Investment erheblich auf den Magen. Die Worte sind deutlich: „Wir haben das Vertrauen in den Vorstand verloren und sind entsetzt über diese Wachstumsfanatik und die unglaubliche Erhöhung des Geschäftsrisikos“, sagte Union-Fondsmanager Michael Muders dem „manager magazin“. Wie es weiter heißt, hat Muders Osram-Chef Olaf Berlien aufgefordert, den geplanten Bau einer neuen Fabrik für LED-Chips in Malaysia noch vor der Osram-Hauptversammlung im Februar zu stoppen.
Union Investment geht auf die Barrikaden
Worum geht es genau? Um drei Milliarden Euro! Am Abend des 10. November hatte Osram-Chef Berlien angekündigt, bis 2020 insgesamt drei Milliarden Euro in neue Technologien zu investieren, unter anderem in eine verstärkte Ausrichtung auf die Halbleitertechnik. Allein eine Milliarde soll in die neue Chipfabrik in Malaysia fließen, schreibt das „manager magazin“. Aktionäre des Leuchtmittelherstellers zeigten sich nicht begeistern von den Plänen. Der Kurs der Osram-Aktie rauschte am nächsten Tag um 28 Prozent auf 37 Euro in den Keller. Auch das nachfolgende Trommeln des Osram-Chefs konnten die Papiere des Unternehmens nicht nachhaltig heben. Aktuell notiert die Osram-Aktie bei 39,04 Euro.
Die Fondsgesellschaft Union Investment, die zwei Prozent der Osram-Aktien hält, fordert Muders auf, das Augenmerk auf das Auto- und Industriegeschäft zu legen, anstatt zu aggressiv zu expandieren. Es käme nicht auf die Größe eines Unternehmens an, sondern auf Profitabilität und Sicherheit. Das lässt hitzige Debatten auf der Hauptversammlung im Februar erwarten, sollte die Osram-Führungsriege an den Plänen festhalten. Der Aufsichtsrat rund um den früheren Infineon-Chef Peter Bauer hatte den Strategieschwenk einstimmig genehmigt, wie das manager magazin weiter berichtet.
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