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    ROUNDUP  557  0 Kommentare Ruf nach mehr Mitarbeiter-Beteiligung an Unternehmen

    BERLIN (dpa-AFX) - Gewerkschafter und Arbeitgeber sind sich einig: In Deutschland werden Beschäftigte viel zu selten am Kapital ihres Unternehmens beteiligt. Dabei stärke das Motivation und Bindung an die Firma. Auf der Konferenz "Tag der Teilhabe" suchten sie am Freitag in Berlin zusammen mit Regierungsvertretern nach Wegen, um das zu ändern. Umstritten blieb, ob Unternehmensanteile auch als Beitrag zur Altersvorsorge von Arbeitnehmern geeignet sind.

    Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, nannte das Thema ambivalent. Für die Mitarbeiter könne eine Kapitalbeteiligung ein Vehikel sein, "um langfristig Einfluss auf die Strategie eines Unternehmens zu gewinnen". Sie müssten aber auch überlegen, ob im Zweifel nicht eine kräftige Lohnerhöhung wertvoller sei als einige Belegschaftsaktien.

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    Bei der Kapitalbeteiligung von Mitarbeitern befinde sich Deutschland noch in den Anfängen, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig (SPD). "Wir haben es in den letzen Jahren nicht geschafft, das zu verbreiten." Nur zwei Prozent der Unternehmen hätten Programme für Kapitalbeteiligung, zehn Prozent böten Erfolgsbeteiligungen an. Lediglich 800 000 Beschäftigte besäßen Belegschaftsaktien. "Die steuerlichen Anreize sind minimal", räumte er ein.

    Siemens -Chef Joe Kaeser warb für einen höheren Steuerfreibetrag. Dieser liegt in Deutschland bei 360 Euro pro Jahr und Mitarbeiter. Der Siemens-Manager hält einen Freibetrag zwischen dem Niveau von Italien (2065 Euro) und Großbritannien (3500 Euro) für realisierbar. Im Gegenzug sollten spekulative Geschäfte mit Aktien und anderen Wertpapieren deutlich höher als bisher besteuert werden, sagte er.

    Siemens habe inzwischen weltweit 144 000 Mitarbeiter, die auch Aktionäre seien. Ihnen gehörten fünf Prozent der Gesellschaft. Bis 2020 will der Elektrokonzern mehr als 200 000 Arbeitnehmer als Aktionäre haben, wie Kaeser sagte. Siemens plant dazu die Ausgabe von Gratisaktien aus einem Belegschaftsfonds, den der Konzern in den kommenden Jahren mit 400 Millionen Euro füllen will.

    Für kleinere Unternehmen sieht die Hans-Böckler-Stiftung des DGB noch einige Hürden für eine Mitarbeiterbeteiligung. Für sie sei es zu teuer und zu kompliziert, ein entsprechendes Programm aufzulegen, sagte die Ökonomin Marion Weckes. Es fehlten Modelle, auf die Unternehmen ohne viel Aufwand zurückgreifen könnten. Die hohen Kosten für juristische und steuerliche Beratung seien abschreckend.

    Weckes erläuterte, eine Kapitalbeteiligung für Beschäftigte lasse "sich im Prinzip bei jeder Rechtsform machen". Entweder werde der Mitarbeiter Miteigentümer, etwa über Aktien, oder Fremdkapitalgeber, zum Beispiel indem er seiner Firma ein verzinstes Darlehen gibt./brd/DP/jha




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