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     15476  0 Kommentare National Bank of Greece, Piraeus Bank – neue Hiobsbotschaften

    EZB_Geldscheine1_SymbolDie Aktien der National Bank of Greece und der Piraeus Bank sind zuletzt kollabiert und auf Rekordtiefs abgerutscht. Der jüngste Stresstest der griechischen Banken durch die EZB hat sich damit einmal mehr als reine Farce herausgestellt. Weshalb brechen die beiden Bankaktien schon wieder ein und wie könnte es mit ihnen weitergehen?

    Die schlimmsten Befürchtungen der Investoren haben sich bewahrheitet: In den vergangenen Tagen hatten sich die Gerüchte verdichtet, wonach etliche der griechischen Banken bei den Kapitalerhöhungen zur Schließung der Kapitallücken nach dem EZB-Stresstest Kursabschläge von mehr als 90 Prozent gewähren müssen, damit Investoren die neuen Papiere überhaupt kaufen. Genauso ist es nun auch gekommen. So platziert die National Bank of Greece (NBG) – den Kurs finden Sie hier – die neuen Aktien zu einem Preis von lediglich 0,02 Euro. Am Freitag vor einer Woche kosteten die Aktien der NBG noch 0,40 Euro. Zuletzt kollabiert der Kurs um mehr als 50 Prozent auf 0,15 Euro, womit das Institut einen Börsenwert von lediglich 520 Mio. Euro auf die Waage bringt. Der Kapitalmarkt hat damit sein Urteil über die Zukunft der NBG eindeutig gesprochen.

    Süden Griechen UrlaubZuletzt hatten sowohl die NBG als auch die Piraeus Bank – den Kurs finden Sie hier – angedeutet, dass sie wahrscheinlich um Staatshilfe bitten werden, um die Kapitallücken zu schließen. Die Piraeus Bank wird einen Reverse-Split von 100 zu eins durchführen. Dabei werden 100 Aktien zu einer zusammengelegt. Die neuen Aktien sollen dann zu einem Preis von 0,30 Euro ausgegeben werden – das entspricht einem Preis von lediglich 0,003 Euro vor der Kapitalerhöhung. Anfang November hatte der Aktienkurs noch bei 0,10 Euro gelegen. Das zeigt, wie gigantisch auch hier der Abschlag ist. Insgesamt sollen horrende 4,47 Mrd. Aktien ausgegeben werden. Der staatliche Rettungsfonds HFSF besitzt derzeit einen Anteil von66,9 Prozent an der Piraeus Bank. Das Institut hat derzeit einen Börsenwert von nur 79 Mio. Euro.

    Da es keine Produkte auf die griechischen Banken gibt, können Anleger auf die Entwicklung der Aktien der Deutschen Bank setzen. Die Perspektiven des Branchenprimus in Deutschland hatten wir Ihnen in diesem Beitrag aufgezeigt.

    Wer bei der Deutschen Bank mit Hebelpapieren agieren möchte, hat auf der Long- bzw. Short-Seite folgende Papiere zur Auswahl: Unter den Knock-out-Bulls halten wir die WKN PA5WWF (hier clicken) für ein gutes Handwerkszeug, für Short-Spekulanten ist die WKN HU104G (hier clicken) geeignet – jeweils gehebelt mit 8.

    Die Perspektiven für die Commerzbank hatten wir nach den jüngsten Quartalszahlen in diesem Beitrag analysiert. Entsprechend finden Sie auf der Long-Seite die WKN SE2A7E (hier klicken) und auf der Short-Seite die WKN CW53PN (hier klicken).

    Urlaub Süden GriechenUnverändert notierten zuletzt hingegen die Aktie der beiden anderen griechischen Institute Alpha Bank – den Kurs finden Sie hier – (Börsenwert 730 Mio. Euro) und der Eurobank (250 Mio. Euro). Die beiden Institute gaben sich zuletzt überzeugt, dass sie bei den privaten Investoren genug Geld einsammeln könnten und daher nicht auf Staatshilfe angewiesen seien. Die Alpha Bank wird bei institutionellen Investoren eine Kapitalerhöhung von 1,55 Mrd. Euro platzieren. Die Papiere werden zu einem Preis von 0,04 Euro ausgegeben, beziehungsweise zu zwei Euro nach dem bevorstehenden Reverse-Split von 50 zu eins. Dabei werden also 50 Aktien zu einer zusammengelegt. Inklusive der 1,01 Mrd. Euro aus dem Umtausch von Anleihen in Aktien hat die Firma damit genug Geld, um die Kapitallücke von 2,6 Mrd. Euro zu schließen. Der Eurobank sollen zwei Mrd. Euro zufließen.

    Für zusätzlichen Druck auf die Bankaktien als auch auf den Aktienmarkt insgesamt sorgten Nachrichten von der griechischen Regierung. Das Parlament hatte am Donnerstag im Eilverfahren ein neues Sparprogramm verabschiedet. Allerdings war die Regierungsmehrheit um 2 Stimmen geschrumpft, weil es im Regierungslager zwei Abweichler gab: Ein Abgeordneter von Tsipras Syriza-Partei blieb der Abstimmung absichtlich fern. Er wurde umgehend aus der Fraktion ausgeschlossen. Zudem stimmte ein Vertreter der rechtspopulistischen Partei der Unabhängigen Griechen (Anel) gegen die Vorlage. Bereits vor der Abstimmung hatte Tsipras früherer enger Mitarbeiter und Regierungssprecher Gabriel Sakellarides sein Parlamentsmandat zurückgegeben, weil er das Regierungsprogramm nicht mehr unterstützen könne. Die Zustimmung zu dem Sparprogramm ist aber die Voraussetzung dafür, dass die EU die zehn Mrd. Euro zur Rettung der griechischen Banken freigibt.

    Wie wir in unserem jüngsten Beitrag zu den griechischen Banken aufgezeigt hatten, sind die Perspektiven für die Institute zappenduster. Daher sollte es sich für Anleger viel eher lohnen, auf die Kursentwicklung bei der Deutschen Bank oder der Commerzbank zu setzen.




    Verfasst von 2Benjamin Feingold
    National Bank of Greece, Piraeus Bank – neue Hiobsbotschaften Die Aktien der National Bank of Greece und der Piraeus Bank sind zuletzt kollabiert und auf Rekordtiefs abgerutscht. Der jüngste Stresstest der griechischen Banken durch die EZB hat sich damit einmal mehr als reine Farce herausgestellt. Weshalb …