Icahn - Xerox
US-Investor Icahn kauft zu - Lehrt der Managerschreck Xerox das Fürchten?
Vor einigen Tag titelte wallstreet:online: Kaufen verboten! Diese Investoren stehen auf der geheimen schwarzen Liste. Mit von der Partie: Carl Icahn, der schon mal Apple-Chef Tim Cook öffentlich zu einem Aktienrückkauf drängen wollte (wallstreet:online berichtete). Auf einer Liste scheint er nicht zu stehen: dem Drucker- und Kopiererhersteller Xerox.
Na, da rieb sich der Managerschreck gleich die Hände und kaufte sich mit einem Anteil von 7,13 Prozent bei bei Xerox ein. Natürlich nicht ohne anzukündigen, mit dem Management über die künftige Strategie des Unternehmens und die Verbesserung der Firmenperformance reden zu wollen. Warum das Investment? Er sehe Potenzial in dem Unternehmen und halte die Xerox-Papiere für unterbewertet, weiß „Reuters“ zu berichten. Allein diese Aussage des nunmehr zweitgrößten Xerox-Aktionärs ließ den Kurs in kurzer Zeit nachbörslich um 7,6 Prozent in die Höhe steigen.
Icahn, der rettende Engel? Bei Xerox laufen die Geschäfte aktuell mehr schlecht als recht. Allein in diesem Jahr fiel die Aktie insgesamt um 22 Prozent. Zum ersten Mal seit fünf Jahren musste das Unternehmen einen Quartalsverlust hinnehmen.
Xerox - Jahreschart
Business as usual - Ausgliederung inbegriffen?
Carl Icahn scheint in einem Kaufrausch: Zuvor hatte er bereits Anteile am Versicherungskonzerns American International Group (AIG) und des Bergbauunternehmens Freeport-McMoRan Inc erworben.
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Was hat er mit Xerox im Sinn? Während die einen Marktbeobachter davon ausgehen, dass Icahn Xerox auf Vordermann bringen kann, erwarten andere die Ausgliederung von Geschäftssparten. Erfahrung hat er damit, wie zum Beispiel mit der Zerschlagung von Ebay und Paypal sowie mit der Abspaltung des Lebensmittelherstellers der Manitowoc Company von deren Kranbau-Sparte. Im Oktober forderte er zudem die Zerschlagung der American International Group gefordert (wallstreet:online hat darüber berichtet).
Da liegt es nahe, dass Icahn diese aggressive Strategie auch bei Xerox verfolgt und den Drucker- und Kopiererhersteller in seine Einzelteile zerlegt. Er könnte seinen Anteil auch an das Joint Venture Fuji Xerox verkaufen und die Sparte Dokument von der Sparte IT-Dienstleistung trennen. So oder so, Carl Icahn ist nicht dafür bekannt, lange auf sich warten zu lassen.
Aber vielleicht hat Icahn ja auch was ganz anderes zu tun. Anfang November erklärte der US-amerikanische Präsidentschaftskandidat der Republikaner, Donald Trump, Icahn sei sein Wunschkandidat als US-Finanzminister (mehr dazu hier).