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    ROUNDUP/Sorge um Hongkongs 'South China Morning Post'  542  0 Kommentare Verkauf an Alibaba?

    HONGKONG (dpa-AFX) - Der chinesische Internet-Riese Alibaba will nach Medienberichten die traditionsreiche Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" (SCMP) kaufen. Der Herausgeber des englischsprachigen Blattes, das bisher als unabhängiges "Tor zu China" gilt, bestätigte am Mittwoch die Absicht, auf ein vorliegendes Kaufangebot eingehen zu wollen. Alibaba oder dessen Gründer Jack Ma wurden namentlich aber nicht genannt. Eine mögliche Übernahme durch einen Besitzer aus der kommunistischen Volksrepublik weckte allerdings sofort Befürchtungen, dass die 112 Jahre alte Zeitung ihre Unabhängigkeit verlieren könnte.

    Der potenzielle Käufer wolle Kontinuität, versicherte SCMP-Chef Robin Hu in einer Mitteilung an Beschäftigte, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Es seien nur "minimale Störungen" des Mediengeschäfts zu erwarten. Die Überlegungen seien auch noch in einer "sehr frühen Phase". Die "South China Morning Post" solle als "unabhängiges und aufschlussreiches Blatt" weitergeführt werden. Das "Wall Street Journal" und die Nachrichtenagentur Bloomberg hatten zuvor berichtet, Alibaba-Chef Ma wolle das Blatt kaufen. Der Alibaba-Konzern betreibt die größte Online-Handelsplattform der Welt.

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    Die Pressefreiheit gilt den sieben Millionen Hongkongern als hohes Gut. Die frühere britische Kronkolonie gehört seit 1997 als Sonderverwaltungsregion zu China, wird aber als eigenes Territorium autonom regiert. Hongkonger Medien stehen seither unter wachsendem Druck durch die chinesische Seite, die ihren Einfluss in der Hafenmetropole ausweiten will. Vor einem Jahr hatten Demonstrationen mit dem Ruf nach mehr Demokratie große Teile des asiatischen Finanz- und Wirtschaftszentrums wochenlang lahmgelegt.

    "Ich bin sicher, dass Alibaba den Segen Pekings genießen wird, weil sich Pekings Politik gegenüber Hongkong verhärtet hat", sagte der China-Kenner und Professor Willy Lam von der Chinesischen Universität Hongkong dem "Wall Street Journal". "Sie ziehen gerade die Schrauben an Hongkong an und wollen stärkere Kontrolle über die Medien."

    Bisher gehört die Mehrheit der Anteile an der Zeitung der Familie des malaysischen Magnaten Robert Kuok, der auch große Geschäftsinteressen in der Volksrepublik verfolgt. In einem Interview der "Straits Times" bestritt Kuok politische Erwägungen für einen potenziellen Verkauf und betonte, es sei eine "geschäftliche Entscheidung".

    Nach dem Einstieg bei der chinesischen Wirtschaftszeitung "China Business News" und der Übernahme von vier Fünfteln der großen Videoplattform Youku würde Alibaba mit der "South China Morning Post" sein Engagement bei traditionellen Medien deutlich ausweiten. Der Konzern sucht nach Angaben von Experten zunehmend auch Inhalte für sein expandierendes Internet-Geschäft./lw/scc/DP/stw




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