Devisen - Währungen
Rückgang der globalen Währungsreserven - Pulverfass mit brennender Lunte?
Die globalen Währungsreserven haben sich mit einem Volumen von 11,2 Billionen US-Dollar zu einer relevanten Größe im internationalen Finanzsystem entwickelt. Sie bestehen vor allem aus dem US-Dollar und der europäischen Gemeinschaftswährung Euro, wobei der US-Dollar hier eindeutig die Gewichtung bestimmt. Die vier Länder mit den größten Beständen vereinigen dabei bereits mehr als 50 % der globalen Reserven. Spitzenreiter hier: China.
Bei einer Größenordnung von 11,2 Billiarden US-Dollar können Verschiebungen der einen oder anderen Art können mithin „Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten hervorrufen, die Wirkung geldpolitischer Maßnahmen von Zentralbanken unterstützen oder behindern und an den Devisenmärkten die Wechselkurse beeinflussen.“ Das betonen die Analysten der DekaBank ihren aktuellen Betrachtungen der Devisenmärkte.
Blicken wir auf die Schweizer Reserven: Diese verzeichneten einen Rückgang, der hauptsächlich die Reserven in US-Dollar betrifft. Der Rückgang der Euro-Reserven könne eher auf einen Bewertungseffekt zurückgeführt werden, der durch die Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar seit dem Frühjahr 2014 hervorgerufen wurde.
Währungsreserven als Pulverfass
Sitzen wir durch den Rückgang der globalen Währungsreserven nun auf einem Pulverfass, dessen Lunte brennt? Den Experten der DekaBank zufolge seien die Abwärtsbewegung der Reserven seit dem dritten Quartal 2014 zu gering, um eine Gefahr für die internationale Finanzmarktstabilität darzustellen. Das bedeutet erst einmal Entwarnung bei Währungskrisen oder einer Störung der Effektivität der Geldpolitik von Zentralbanken. Auch deute gegenwärtig wenig daraufhin, dass China demnächst durch eine Verringerung seiner Reservebestände das internationale Währungssystem destabilisiert.
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Aber und es gibt immer ein Aber: Die Größenordnung der globalen Devisenreserven vor dem Hintergrund der jüngsten Rückgänge zwinge zur genauen Beobachtung und Wachsamkeit, um Turbulenzen im Weltwährungssystem frühzeitig erkennen zu können, warnen die Deka-Experten.