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    Silvester in Köln  4077  7 Kommentare Beamte überfordert - Interner Einsatzbericht belastet Kölns Polizeipräsident Albers

    „Wir waren nicht überfordert“, hatte Kölns Polizeipräsident Wolfgang Albers nach den Vorfällen in der Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof erklärt. Nun gerät Albers durch ein internes Papier an die Führungsstelle seiner Behörde weiter in Bedrängnis.

    Einer sechsseitigen „Einsatznachbereitung“ vom 2. Januar zufolge, seien die Beamten von Albers bei dem Einsatz stark auf die Hilfe der Bundespolizei angewiesen, schreibt die „Welt am Sonntag“ in einer Vorabmeldung und zitiert: „Ohne eine Unterstützung der Kräfte der Bundespolizei wäre eine sachgerechte Durchführung nicht möglich gewesen.“

    Laut dem Papier gab es „im Laufe des Einsatzes erhebliche Verzögerungen bei der Bearbeitung von Festnahmen bzw. der Durchführung von strafprozessualen Maßnahmen“, zitiert die Zeitung weiter aus dem Bericht. Dabei sei es um die Abnahme von Fingerabdrücken mittels des sogenannten Fast-ID-Verfahrens, Blutproben alkoholisierter Männer und die Entscheidung über Festnahmen gegangen. „In einem Fall dauerte die komplette Abarbeitung eines komplexen Sachverhaltes über sieben Stunden“, schreibt die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf den Einsatzbericht. Dadurch, dass die Polizei parallel mehrere komplexe Delikte bearbeiten musste, sei die „Einsatzstärke für die Dauer dieser Maßnahmen insgesamt gesehen nicht unerheblich reduziert“ worden.

    Die Polizei hätte dem Bericht zufolge von den zeitlich zuvor verübten Sexualdelikten deutlich früher wissen müssen. Über diese Panne heißt es, "dass es bereits vor der Räumung des Bahnhofsvorplatzes zu zahlreichen Diebstahls- und Sexualdelikten (durch Begrapschen) gekommen war." Mit der Räumung des Bahnhofvorplatzes hatte die Polizei um 23.35 Uhr begonnen. Bisher hatte die Polizeiführung erklärt, erst gegen 1 Uhr nachts von sexuellen Übergriffen erfahren zu haben. Den Unterlagen zufolge wurde zuvor auch eine Polizeibeamtin mehrmals sexuell belästigt, die ebenfalls wie andere Frauen Strafanzeige stellte. Das wird laut "Welt am Sonntag" so beschrieben, dass eine „Beamtin mehrfach im Gedränge von Personen des beschriebenen Klientels unsittlich angefasst wurde. Darüber hinaus wurde mehrfach versucht, ihr die mitgeführte Handtasche wegzunehmen.“

    Aufgrund der unzureichenden „Kräftelage“ der Polizei sowie der Unübersichtlichkeit der Gesamtsituation sei das sofortige Heranführen von uniformierten Kräften nicht möglich gewesen. Polizeipräsident Albers hatte mitgeteilt, man habe keine Erkenntnisse über die Identität der Täter. Laut „Welt am Sonntag“ heißt es in dem Papier, dass es sich zumindest bei den an diesem Abend polizeilich erfassten Personen zu einem Großteil um Asylbewerber handelt: „Bei den durchgeführten Personalienfeststellungen konnte sich der überwiegende Teil der Personen lediglich mit dem Registrierungsbeleg als Asylsuchender des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge ausweisen. Ausweispapiere lagen in der Regel nicht vor.“  

    Laut Einsatzbericht wurden nach Informationen der Zeitung in der Nacht zwischen 22 Uhr und 5 Uhr morgens von der Kölner Polizei 71 Personalien festgestellt, elf Menschen in Gewahrsam genommen und 32 Strafanzeigen gestellt. Außerdem gab es vier Festnahmen. Die Daten wurden im „Cebius“-System der Einsatzleitstelle der Polizei dokumentiert.





    wallstreetONLINE Redaktion
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