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Kursbeben
Menschen machen Kurse und nicht Fakten. Warum eigentlich die Börse in China an zwei Tagen um sieben Prozent fiel und jeder weitere Handel eingestellt wurde, ist nicht wirklich bekannt.
Möglicherweise waren es weniger der schwache Renminbi und schlechte Wirtschaftsdaten wie mancher Beobachter vermutet. Denn am vergangenen Montag wurde folgende neue Regel eingeführt: Der
Aktienhandel wird erst einmal für 15 Minuten eingestellt, wenn der CSI 300 Index an einem Tag um mehr als fünf Prozent fällt. Fällt der Index nach Wiederaufnahme des Handels um weitere 2 Prozent,
wird der Handel für den Rest des Tages ausgesetzt.
Bei den sehr spielfreudigen und tradingorientierten Chinesen dürfte dies dazu geführt haben, dass sie eher in Panik handeln, wenn die fünf Prozent Marke gerissen wurde. Daher war die Einführung der
Regel auch kontraproduktiv. Das hat nun auch die chinesische Regierung eingesehen. Sie hat die neue Regel erst einmal außer Kraft gesetzt.
Das führte auch zu einer Beruhigung und wieder steigenden Kursen bei den China-Aktien. Dennoch ist die positive Grundstimmung vom Ende vergangenen Jahres bei den Anlegern erst einmal verschwunden.
Wie es jedoch weitergeht, steht in den Sternen. Schaut man sich die Fundamentaldaten an, sieht es nicht schlecht aus. Laut der Weltbank soll die Weltwirtschaft 2016 um 2,9 Prozent wachsen. Im
Vorjahr waren es nur 2,4 Prozent. Und das Wachstum der Schwellenländer soll bei 4,8 Prozent nach 4,3 Prozent im vergangenen Jahr liegen. Also kaum ein Grund extrem schwarz zu malen.
Einen guten Start ins neue Jahr wünscht Ihnen Jörn Kränicke, Chefredakteur