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    ROUNDUP  421  0 Kommentare Urlauber lassen sich von Terror und Katastrophen nicht beeindrucken

    STUTTGART (dpa-AFX) - Trotz schwächerer Buchungszahlen zum Jahresende dürften die Deutschen in diesem Jahr erneut mehr Geld für Reisen ausgeben. "Wenn im Angebot etwas durcheinander kommt, finden es die Reisenden nicht weiter schlimm, denn es gibt Ausweichmöglichkeiten", sagte Prof. Martin Lohmann vom Institut für Tourismus- und Bäderforschung am Freitag im Vorfeld der Reisemesse Caravan Motor Touristik (CMT - 16. bis 24. Januar). Erfahrungsgemäß lassen die Deutschen trotz Anschlägen und Terror nicht vom Reisen ab. Die Deutschen seien es inzwischen ein Stück weit gewohnt, ihren Urlaub unter Krisenbedingungen zu planen, sagte Lohmann.

    Die Buchungszahlen im November und Dezember seien zwar relativ schwach ausgefallen. Es gebe es ein gewisses "Unsicherheitsgefühl" unter den Reiseveranstaltern, sagte Lohmann. Die meisten Sommerurlaube werden aber in der Regel noch bis März gebucht. Im vergangenen Jahr hielten weder der Germanwings-Absturz noch die Terroranschläge in Tunesien oder Paris die Deutschen vom Reisen ab.

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    Nach einer vorläufigen Bilanz der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR), die am Freitag veröffentlicht wurde, gaben die Deutschen 2015 für längere Urlaubsreisen mit rund 69 Milliarden Euro etwa vier Prozent mehr aus als im Jahr zuvor. Die Zahl der Urlaubsreisen dürfte um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 70 Millionen gestiegen sein. Kurzurlaube sind darin noch nicht enthalten. Mit einer ähnlichen Entwicklung rechnet Lohmann auch in diesem Jahr - trotz des Anschlags auf deutsche Urlauber in Istanbul.

    Reisen hänge von der persönlichen wirtschaftlichen Lage ab. "Und das sehen die Deutschen durchaus rosiger", sagte Lohmann. Gut ein Viertel der Deutschen plant 2016 mehr Reisen, 29 Prozent wollen mehr Geld ausgeben. Die Umfrage wurde Ende Dezember - also vor den Anschlägen in der Türkei durchgeführt.

    "Es wird Gewinner und Verlierer geben", sagte Montserrat Sierra, Präsident des Corps Touristique, der Vereinigung ausländischer Tourismusorganisationen in Deutschland. Reisen werde durch verstärkte Sicherheitsvorkehrungen und Grenzkontrollen komplizierter. Das Reiseverhalten verändere sich, wie Umfragen zeigten. "Das heißt aber nicht, dass die Leute aufhören zu reisen."

    Wie schnell Touristen untreu werden können, bekam etwa Tunesien zu spüren. Dort gingen die Besucherzahlen aus Deutschland nach den Anschlägen auf das Bardo-Museum in Tunis und auf Touristen am Strand von Sousse deutlich zurück. Dass die Einbrüche nicht von langer Dauer sein müssen, zeigt wiederum das Beispiel Ägypten. Dorthin buchten im vergangenen Jahr wieder mehr Deutsche Reisen.

    Wie sich der Anschlag in Istanbul am vergangenen Dienstag auf den Tourismus in der Türkei auswirken wird, bleibt allerdings abzuwarten. Im vergangenen Jahr hatten sich die Deutschen trotz der bereits herrschenden Unruhe in dem Land nicht von Reisen in die Türkei abhalten lassen. 2015 waren es nach türkischen Behördenangaben 5,5 Millionen Gäste aus Deutschland.

    Die Türkei war zuletzt nach Deutschland, Spanien und Italien das liebste Reiseziel deutscher Urlauber. "Ich erwarte keine große Verschiebung bei den Reisezielen", sagte Lohmann.

    Der größte deutsche Reiseveranstalter Tui spürt bereits eine Veränderung der Buchungsströme für die Mittelstrecke. Es gebe eine schwächere Nachfrage nach Zielen in Nordafrika. Davon profitiert vor allem ein Land: Spanien. "2016 wird garantiert ein Spanien-Jahr", sagte TUI-Deutschland-Chef Sebastian Ebel im Vorfeld der CMT./ang/DP/stb




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