Petrobras, Ambev – Brasilien-Investments für Mutige

Brasilien und Russland stecken in einer schweren wirtschaftlichen Krise. Erfahrene Anleger wissen jedoch, man muss dann zugreifen, wenn die Lage am schlechtesten ist und eine Portion Geduld mitbringen. Zum Jahresauftakt ging es wie an vielen Börsen bergab, das Minus in Brasilien mit rund 11 Prozent und in Russland mit 8,7 Prozent sorgen für erhebliche Verunsicherung bei Investoren. Was muss aber in den Ländern passieren, damit es im neuen Jahr wieder deutlich aufwärts geht?

Investoren flüchten aus Aktien aus den Emerging Markets: Der MSCI Emerging Markets Index, der die Kursentwicklung von Aktien aus 23 aufstrebenden Ländern, von Brasilien bis zu den Vereinigten Arabischen Emiraten abbildet, ist auf das Niveau von Mitte 2009 abgerutscht. Nachdem Investoren jahrelang Geld in die Emerging Markets gepumpt hatten, weil die dortigen Währungen gegenüber dem Dollar aufgewertet hatten und es höhere Zinsen gab, läuft angesichts der erwarteten Zinswende in den USA und dem steigenden Dollar die Spirale in die andere Richtung. Ein Paradebeispiel für die Talfahrt bei Aktien aus den Emerging Markets ist der brasilianische Aktienmarkt, gemessen am Ibovespa. Er ist auf das Niveau von Ende 2008 gesunken.

Brasilien in der schwersten Rezession seit 25 Jahren

Brasilianische Real je Dollar auf 10 Jahre

Investoren befürchten, dass sich die Perspektiven für die brasilianischen Unternehmen angesichts der schweren Rezession weiter eintrüben. Im dritten Quartal war die Wirtschaft um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr geschrumpft, nach einem Minus von drei Prozent für das zweite Quartal. Damit steckt das Land in der schwersten Rezession seit 25 Jahren.

Brasilien bekommt die schwache Nachfrage aus China und den Einbruch der Rohstoffpreise, wie für Kupfer und Eisenerz, erheblich zu spüren. Entsprechend ist die Arbeitslosenquote auf 7,5 Prozent und die Inflationsrate auf 10,7 Prozent nach oben geschossen sind. Die höhere Inflation wird auch durch den Einbruch des brasilianischen Real angeheizt, hat er doch im Jahr 2015 um mehr als 30 Prozent gegenüber dem Dollar nachgegeben und ist zuletzt in die Nähe des Rekordtiefs gesunkeen. Die Ratingagenturen reagieren auf die schlechte wirtschaftliche Lage. Zuletzt hat die Agentur Moody’s angekündigt, das Rating zu überprüfen, womit eine Abstufung auf Ramschniveau bevorsteht. Auf das Niveau hatte die Ratingagentur Standard & Poor’s Brasilien bereits Anfang September abgestuft.