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     1268  1 Kommentar Morphosys: Schlachtfest als einmalige Chance?

    Der ehemalige Liebling der Anleger fällt immer tiefer. Einen aktuellen fundamentalen Anlass für den Ausverkauf bei Morphosys gibt es nicht, der gedrehte Markttrend - insbesondere im Biotechsektor - trifft den Wert aber mit voller Breitseite. Für antizyklisch agierende Anleger eröffnet das eine spekulative Chance.

    Morphosys entwickelt in Eigenregie und mit Partnern eine breite Pipeline von Wirkstoffkandidaten auf Basis der firmeneigenen Antikörper-Bibliothek. Die Projekte befinden sich in einem unterschiedlichen Entwicklungsstadium, noch lebt das Unternehmen in erster Linie von Dienstleistungseinnahmen und Meilensteinzahlungen.

    Aber das künftige Umsatz- und Ertragspotenzial ist immens, wenn es wenigstens einige Wirkstoffkandidaten, die weit verbreitete Krankheiten adressieren, an den Markt schaffen. Diese Phantasie hatte die Aktie, begleitet von guten Nachrichten aus den Entwicklungstätigkeiten, von 2012 bis Ende 2014 rasant steigen lassen.

    Ein negativer Doppelschlag beendete diese Phase: Im Dezember 2014 und März 2015 musste Morphosys bei zwei Entwicklungsprojekten einen Rückschlag hinnehmen, Roche und Celgene verkündeten wegen der klinischen Resultate ihren Ausstieg.

    Das hat den Anlegern schlagartig vor Augen geführt, dass auch Morphosys gegen Fehlschläge nicht gewappnet ist - und dass die Bewertung für das Unternehmen angesichts des Entwicklungsstadiums sehr stattlich ist.

    Seitdem rächt sich, dass die Identifizierung des fairen Marktwerts der Pipeline in der Entwicklungsphase sehr schwierig ist. Ein Kurs von fast 90 Euro wie 2014 könnte genauso gerechtfertigt sein wie die aktuellen 40 Euro.

    Die Analysten waren da nicht besonders hilfreich, sie sind dem Kurs zunächst mit ihren Empfehlungen lange Zeit hinterhergelaufen und stehen mit ihren Kurszielen in den meisten Fällen nun etwas ratlos weit über der aktuellen Notierung.

    Hilfreicher scheint da schon die Charttechnik, und die ist nun eindeutig negativ, die Aktie befindet sich seit Anfang 2015 in einem breiten Abwärtstrendkanal, der mit dem jüngsten Kursrückgang noch bestätigt wurde.

    Allerdings wird aktuell das untere Ende ausgelotet, und der Wert ist bereits deutlich überverkauft. Das eröffnet eine große spekulative Erholungschance, zumindest bis zur Marke von 50 Euro. Das kurzfristige Tief sollte damit langsam nah sein, ein gestaffelter Einstieg könnte sich in einigen Wochen auszahlen.



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    Holger Steffen
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    Aktien-global hat es sich zur Aufgabe gemacht, über die wichtigsten Themen des globalen Aktienmarktes aus der Sicht eines deutschen Anlegers zu berichten. Das Spektrum reicht von DAX, Dow Jones und Gold über ausgewählte Blue Chips und Emerging Markets bis zu spannenden Nebenwerten. Mehr bei www.aktien-global.de.
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    Verfasst von Holger Steffen
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