Im Fokus: Siemens AG
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Perspektive:
Siemens Vision 2020 – im Mai jährt sich die Präsentation des Strategiepapiers zum zweiten Mal. Der Blick auf den Aktienkurs verrät jedoch, dass die Anleger allmählich die Geduld verlieren. In den zurückliegenden beiden Jahren hat Vorstandschef Jo Kaeser den Konzern kräftig restrukturiert und Kosten gesenkt. Kommende Woche wird Siemens zunächst die Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres und dann zur Hauptversammlung laden. Für das laufende Jahr peilt Kaeser ein Umsatzplus von rund fünf Prozent und eine Marge im Industriegeschäft von zehn bis elf Prozent an. Ob Kaeser diese ohnehin moderaten Erwartungen erfüllen kann, ist offen. Schließlich dürften der Ölpreis und das Wachstum in China Spuren in der Siemensbilanz hinterlassen.
Als Lichtblick könnte sich der Auftragseingang erweisen. Ende des Geschäftsjahres 2014/15 lag der Bestand bei über 100 Mrd. Euro. Seither konnten weitere große Aufträge an Land gezogen werden. Zudem setzt Kaeser verstärkt auf Innovationen und Industrie 4.0. Einem Beitrag in der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag zufolge beschäftigt Siemens 7.500 Programmierer. Nach eigenen Angaben ist Siemens weltweit die Nummer 1 in der Industrieautomatisierung. „Wir sind dem Wettbewerb hier meilenweit voraus“, zitiert das Blatt Konzernchef Kaeser. In anderen Bereichen hinkt der Konzern dem Erzrivalen General Electric allerdings noch hinterher. Daher kann die Aktie auch primär durch die Bewertung punkten.
Der Abschlag gegenüber dem Sektor animiert nach Angaben von Thomson Reuters viele Analysten dazu, die Aktie als haltenswert oder kaufenswert einzustufen. Möglicherweise hat Kaeser kommende Woche eine positive Überraschung dabei. Schlechte Nachrichten zu Q1 und ein schwacher Gesamtmarkt könnten die Aktie jedoch weiter unter Druck setzen.
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Logarithmischer Chart Siemens : Quelle: www.tradingdesk.onemarkets.de |
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