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IBM will Berliner Digitalagentur Aperto kaufen
BERLIN/ARMONK (dpa-AFX) - IBM will die Berliner Digitalagentur Aperto schlucken und damit sein Geschäft in Deutschland und Europa weiter stärken. Ein entsprechender Kaufvertrag zum Erwerb aller Teile des Unternehmens sei am Dienstag unterzeichnet worden, teilte der amerikanische IT-Dienstleister mit. Demnach sollen die mehr als 300 Mitarbeiter von Aperto künftig als Teil der Sparte IBM Interactive Experience (IBM iX) agieren. Den bestehenden Kundenkreis, zu dem unter anderem die Airbus Group, Volkswagen und Siemens gehören, sollen sie in dieser Form weiter betreuen.
Die Übernahme von Aperto soll voraussichtlich noch im laufenden Quartal abgeschlossen werden. Finanzielle Details wurden nicht genannt. Der Zusammenschluss muss noch aufsichtsrechtlich geprüft werden.
Erst vor wenigen Tagen hatte IBM angekündigt, die amerikanische Agentur Resource/Ammirati übernehmen zu wollen. Seine Präsenz in Deutschland hatte der Konzern im vergangenen Dezember ausgebaut. Der weltweite Hauptsitz für das prestigeträchtige Projekt Watson, einem Computersystem für künstliche Intelligenz, wurde nach München verlegt, in diesem Jahr sollen dort zunächst 700 Mitarbeiter beschäftigt werden. Es sei für IBM eines der größten Investments in Europa überhaupt, hieß es.
IBM sieht in Unternehmen weltweit einen deutlich wachsenden Bedarf an Lösungen und Strategien für den digitalen Wandel. Dabei setzt das Traditionsunternehmen vor allem auch auf sogenannte Analytics, Werkzeuge für die Analyse großer, auch unstrukturierter Datenmengen sowie auf künstliche Intelligenz (KI). Mit dem KI-Projekt Watson hatte IBM bei einem Auftritt der Quizsendung "Jeopardy" zwei menschliche Gegner besiegt.
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Aperto mit Sitz in Berlin wurde 1995 als Digitalagentur gegründet. Zu den Kunden gehören etwa MAN , Volkswagen, Coca-Cola , das ZDF, das Europäische Parlament sowie die Bundesregierung. Das Unternehmen erhoffe sich, von der langjährigen Erfahrung und Expertise IBMs in Sachen Cloud, Mobile und Analytics sich viele neue Türen öffen zu können, sagte Dirk Buddensiek, Chef und Gründer von Aperto./gri/DP/jha