Aktien Frankfurt Ausblick
Leichte Verluste zum Ende rabenschwarzer Woche
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt können zum Ende einer bisher rabenschwarzen Woche kaum auf Besserung hoffen. Vor dem mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag dürfte sich am Freitag die Bereitschaft zu einer klaren Positionierung ohnehin in Grenzen halten.
Eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart sank der außerbörsliche Indikator X-Dax um 0,23 Prozent auf 9372 Punkte. Damit zeichnet sich für die erste Februar-Woche ein Verlust von mehr als 4 Prozent für den Dax ab. Der Jahresauftakt ist mit bislang rund 13 Prozent Verlust ohnehin verpatzt worden. Der Future auf den EuroStoxx 50 signalisierte am Freitagmorgen einen 0,14 Prozent tieferen Auftakt für den Leitindex der Eurozone.
WARTEN AUF US-ARBEITSMARKTBERICHT
Neben durchwachsenen Konjunkturdaten hatte insbesondere der jüngste Höhenflug des Eurokurses im Vergleich zum US-Dollar den Aktienmarkt belastet. So kann ein starker Euro die Exportaussichten der deutschen Industrie dämpfen. Der US-Dollar war unter Druck geraten, da immer weniger Experten mit weiteren Zinsschritten der US-Notenbank Fed im laufenden Jahr rechnen.
Entsprechend genau werden Börsianer auf den US-Arbeitsmarktbericht schauen, da sich die Fed bei ihrer Zinspolitik auch stark an der Beschäftigungsentwicklung orientiert. Es bräuchte laut Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK schon außergewöhnlich gute Daten, damit die Börsianer einer baldigen Zinserhöhung wieder eine höhere Wahrscheinlichkeit einräumen.
SCHWACHE DEUTSCHE DATEN - STAHLTITEL UNTER DRUCK
Bereits am Morgen standen schwache deutsche Konjunkturdaten im Fokus: Das Verarbeitende Gewerbe hat im Dezember weniger Aufträge erhalten als erwartet. Im November war die Zahl noch klar gestiegen.
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Bei den deutschen Einzelwerten fielen die Stahltitel Thyssenkrupp und Salzgitter schon vorbörslich auf: Sie büßten beim Broker Lang & Schwarz (L&S) jeweils knapp 2 Prozent ein. Börsianer sahen schlechte Nachrichten von ArcelorMittal als Belastung. Der weltweite Branchenprimus streicht seinen Aktionären nach einem bitteren Verlustjahr die Dividende und geht eine milliardenschwere Kapitalerhöhung an.
LINKEDIN-AUSSAGEN BELASTEN XING
Die Aktien des Online-Karrierenetzwerks Xing waren mit fast 4 Prozent Minus größter vorbörslicher Verlierer im Technologiewerte-Index TecDax . Sie litten einem Händler zufolge darunter, dass US-Konkurrent Linkedin am Donnerstag nach der Schlussglocke an der Wall Street einen Verlust für das Schlussquartal 2015 berichtet und einen überraschend schwachen Ausblick gegeben. Daraufhin war die US-Aktie nachbörslich um fast 30 Prozent eingebrochen. "Normalerweise hat Linkedin nur einen begrenzten Einfluss auf Xing, aber diese Nachricht ist gewiss nicht positiv", sagte der Händler.
Dagegen legten die Papiere von Wincor Nixdorf bei L&S um knapp 2 Prozent zu, nachdem US-Konkurrent Diebold nun sein offizielles Übernahmeangebot für den Geldautomaten- und Kassensystemhersteller vorlegte. Die Annahmefrist für die Wincor-Aktionäre läuft bis zum 22. März./gl/ag