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    ROUNDUP  384  0 Kommentare Nokia rechnet nach Alcatel-Kauf mit Gegenwind im Netzwerkgeschäft

    ESPOO (dpa-AFX) - Der finnische Netzwerkausrüster Nokia rechnet nach dem milliardenschweren Kauf von Alcatel-Lucent mit einem holprigen Start in die gemeinsame Zeit. An diesem Freitag soll der Großteil der Aktien des bisherigen französisch-amerikanischen Rivalen den Besitzer wechseln. Nokia bezahlt in eigenen Anteilsscheinen, Alcatel ist den Finnen dabei nach früheren Angaben insgesamt rund 15,6 Milliarden Euro wert. Allerdings traut sich Nokia im wichtigen Netzwerkgeschäft, dem Kern beider Unternehmen, für den gemeinsamen Start noch keine Jahresprognose zu, wie der Konzern am Donnerstag im finnischen Espoo mitteilte.

    Der Markt für Ausrüstung von Mobilfunknetzen stehe unter Druck, und der saisonale Rückgang werde zu Jahresbeginn höher ausfallen als sonst üblich. "Insbesondere das erste Quartal sieht ziemlich herausfordernd aus, weil unsere Kunden ihre Pläne für Investitionsausgaben wegen wachsender wirtschaftlicher Unsicherheit überprüfen", warnte Konzernchef Rajeev Suri. Er rechnet auch für das gesamte Jahr mit Gegenwind in der Sparte, weil die Auslieferungen für neue Mobilfunknetzwerke in China und anderen Regionen abflauen dürften. Die Aktionäre waren nicht begeistert, in Helsinki gab die Aktie zuletzt rund 2 Prozent nach.

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    Immerhin rechnet Suri nun schon in diesem Jahr damit, die angepeilten Kosteneinsparungen von 200 Millionen Euro durch den Kauf von Alcatel-Lucent zu erreichen - und nicht erst im kommenden Jahr. Das kommt dem gemeinsamen Unternehmen gerade recht, denn 2015 gelang es beiden nur wegen des schwachen Euro, ihre Umsätze zu steigern. Um die Gewinne zu halten, muss daher auch gespart werden.

    Bei Nokia betrug das Umsatzplus im abgelaufenen Jahr gut 6 Prozent auf 12,5 Milliarden Euro, unter dem Strich stand ein Gewinnrückgang von fast 29 Prozent auf 2,47 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte Nokia von einer hohen Steuergutschrift sowie dem Verkauf der Handysparte an den US-Softwarekonzern Microsoft profitiert.

    Das konnte diesmal auch der Verkauf des Kartendienstes Here an ein Konsortium deutscher Autobauer nicht wettmachen, für den Nokia im Schlussquartal 1,1 Milliarden Euro verbuchte. Die Dividende soll jedoch von 14 Cent auf 16 Cent für 2015 steigen, obendrauf gibt es eine Sonderausschüttung von 10 Cent.

    Im vierten Quartal konnte Nokia die Markterwartungen erreichen. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn legte im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um knapp drei Viertel auf 575 Millionen Euro zu - das war mehr als von Analysten geschätzt. Die Profitabilität im Tagesgeschäft legte im vierten Quartal und auch im Gesamtjahr spürbar zu.

    Alcatel-Lucent steigerte den eigenen Umsatz dank des schwachen Euro im vergangenen Jahr um 8 Prozent auf 14,3 Milliarden Euro. Das Sparprogramm zeigt derweil Wirkung, unter dem Strich stand nach 86 Millionen Euro Verlust im Vorjahr wieder ein Gewinn von 272 Millionen Euro. Alcatel-Lucent hatte über Jahre hinweg Probleme, viele Versuche zur Kehrtwende verpufften. Mit dem Zukauf des Unternehmens greift Nokia in der Netzwerktechnik den bisherigen Branchenprimus Ericsson an. Außerdem ist Alcatel bei Festnetztechnik stärker als Nokia, das sich traditionell eher um Mobilfunk kümmert./men/stw/stb




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