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     611  0 Kommentare „Für eine Erholung braucht es Katalysatoren“ - Seite 2

    FundResearch: Was heißt selektiv vorgehen genau? Welche Assetklassen bevorzugen Sie derzeit? Und aus welchen Regionen? 

    Florence Lombardo: Bei Aktien sehen wir das größte Potenzial in der Eurozone und in der Schweiz. Dazu dürften auch der australische und kanadische Markt den globalen Aktienindex outperformen. Wir bleiben vorsichtig bei US- sowie UK-Aktien. Im Fixed-Income-Segment bevorzugen wir weiterhin Unternehmenspapiere von höherer Qualität, auch wenn das Potenzial sich durch die jüngsten Renditerückgänge deutlich verringert hat.

    FundResearch: Sie sind Global-Investment-Strategist bei Credit-Suisse. Wie reagieren Sie im Detail auf die aktuelle Situation? Wie sieht die Strategie in 2016 aus?

    Florence Lombardo: Damit sich eine Erholung am Aktienmarkt nachhaltig fortsetzten kann, braucht es Katalysatoren. Beispielsweise eine erheblich stärkere Lockerung der Geldpolitik in China und weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen der EZB oder auch eine Ankündigung der Fed, dass sie die Zinsen in langsameren Schritten erhöht. Auch eine Verbesserung bei den zu erwartenden Unternehmensgewinnen könnte helfen. Aufgrund der aktuellen Unsicherheit und der gleichzeitig fehlenden Katalysatoren erachten wir es aber als zu früh, um eine positive Einschätzung zu Aktien zu haben und bleiben daher neutral. Über die nächsten zwölf Monate erwarten wir jedoch eine bessere Performance für Aktien gegenüber Obligationen. Staatsanleihen haben von der Risikoaversion an den Märkten profitiert. Der Rückgang der Ölpreise hat Auswirkungen auf die Inflation, das begrenzt das Aufwärtspotenzial von Staatsanleiherenditen. Aus diesem Grund dürfte das festverzinsliche Segment über die nächste drei bis sechs Monate unserer Meinung nach nicht underperformen. Bei den Währungen sollte sich der USD gegenüber dem EUR über die nächsten Monate seitwärts entwickeln. Insgesamt gehen wir aber davon aus, dass die divergierende Geldpolitik zwischen den USA und der Eurozone 2016 zu einem stärkeren USD führen wird.

    FundResearch: Welche Themen werden 2016 noch dominieren? Welche Trends erwarten uns? 

    Florence Lombardo: Zentralbanken dürften auch im 2016 weiterhin eine wichtige Rolle spielen und die Märkte beeinflussen. Das zeigen bereits die jüngsten Reaktionen auf die geldpolitische Entscheidung in Japan und auf eine mögliche Lockerung seitens der Europäischen Zentralbank. In den USA dürfte die Normalisierung der Leitzinsen fortgesetzt werden, auch wenn die Federal Reserve wahrscheinlich erst im Juni den nächsten Schritt wagen dürfte.

    (TL) 

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    Verfasst von 2Euro Advisor Services
    „Für eine Erholung braucht es Katalysatoren“ - Seite 2 Was ist das größte Risiko für die Kapitalmärkte 2016 und wie sollen Investoren auf die aktuellen Entwicklungen reagieren? Florence Lombardo, Global-Investment-Strategist bei Credit-Suisse, erklärt, wo derzeit die größten Chancen bestehen.