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    Waterkantgate-Affäre  3885  5 Kommentare "Es war Suizid" - Ist das das Ende eines der größten Politskandale der Bundesrepublik?

    Vor einigen Tagen flimmerte der Polit-Krimi „Der Fall Barschel“ über die Fernseher. War es Selbstmord oder gar Mord? Die Umstände sind bis heute nicht geklärt. Zahlreiche Verschwörungsfantasien ranken sich seitdem um den Tod des CDU-Politikers in einem Schweizer Nobelhotel. Nun will einer der Beteiligten den Gerüchten ein Ende setzen.

    Am Anfang stand die Bespitzelung, am Ende das Aus zweier Spitzenpolitiker. Auf der einen Seite der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Uwe Barschel. Auf der anderen Seite sein Herausforderer, der SPD-Politiker Björn Engholm. Dazwischen viel Schmutz und noch viel mehr Gerüchte: Landtagswahl, Bespitzelung, Geheimdienste, Stasi, Mossad, CIA, Waffengeschäfte und gebrochene Menschen. Der Gipfel: Das Ehrenwort des Ministerpräsidenten Uwe Barschels auf einer Pressekonferenz am 18. September 1987, dass die gegen ihn erhobenen Vorwürfe, SPD-Spitzenkandidat Engholm im Wahlkampf ausspioniert zu haben, haltlos seien. Das Ende: ein Rücktritt und ein Tod.

    Suizid durch Medikamentenmissbrauch?

    Seitdem ranken sich diverse Theorien und Fantasien um den Tod des CDU-Politikers. Erstmals veröffentlicht nun der Professor für Pathologie und Rechtsmedizin, Werner Janssen, die Ergebnisse aus dem von ihm 1987 verfassten Sektionsprotokoll zum Todesfall Dr. Dr. Uwe Barschel. „Es war Suizid“, so Janssen in der Wochenzeitung „Die Zeit“ und ergänzt: „für eine andere Annahme gab es keine Anhaltspunkte.“

    Janssen, seinerzeit Direktor des Hamburger Universitätsinstituts für Rechtsmedizin, hatte den Leichnam gemeinsam mit seinem Leitenden Oberarzt Klaus Püschel obduziert. Die Sektion habe 6-8 Stunden gedauert, erinnert sich der heute 91-Jährige in dem Blatt: „Dreimal so lange wie üblich.“ Am Ende kamen sie gemeinsam mit dem Hamburger Toxikologieprofessor Achim Schmoldt zum selben Schluss: Suizid durch Medikamentenmissbrauch.
     
    Die Mediziner schreiben in dem Obduktionsprotokoll: „Eine versehentliche Überdosierung bei einem bewusstseinsklaren Menschen ist angesichts dieser Substanzmengen nicht denkbar; ebenso unwahrscheinlich ist die Möglichkeit einer unbemerkten Beibringung. Nach den vorliegenden Erkenntnissen gibt es keinen Anhalt für eine Beibringung der zum Tode führenden Substanzen unter äußerem Zwang.“

    Oder doch Fremdeinwirkung?
     
    Damals sorgte eine bei der Sektion entdecktes Hämatom im oberen linken Stirnbereich des Leichnams für Aufregung. Doch die Hamburger Ärzte schlossen Fremdeinwirkung durch einen Schlag aus. „Viel naheliegender war es, dass Barschel sich diese Unterblutung selbst zugezogen hatte, etwa am Türrahmen oder durch Aufstoß am Badewannenrand“, erklärt Janssen der "Zeit" zufolge: „Ich sage noch einmal, es war Suizid. Ich hoffe, man lässt Uwe Barschel jetzt endlich ruhen.“





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