US-Vorwahlen
Super Tuesday - Morgen geht's um die Wurst! Was bedeutet das für die Börse?
Am 8. November 2016 haben die Vereinigten Staaten einen neuen US-Präsidenten. Derzeit finden die Vorwahlen zur Kandidatenkür beider Parteien statt. Auf Iowa, New Hampshire, South Carolina und Nevada folgt morgen der so genannte Super-Tuesday. In zwölf Bundesstaaten finden zugleich Vorwahlen statt. Für die Favoriten ein großer Schritt in die eine oder andere Richtung: Wer wird als Präsidentschaftskandidat der Demokraten und Republikaner ins Rennen gehen?
Republikaner oder Demokrat - Kurse rauf oder runter?
Was ist besser für die Börse - ein demokratischer oder ein republikanischer Präsident? Die Experten von Fidelity haben mach nachgeschaut: Häufig herrscht die Vorstellung, dass republikanische Präsidenten aufgrund ihrer eher wirtschaftsliberalen Haltung für bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen und damit auch für steigende Aktienkurse sorgen. Analysiert man allerdings die Kursentwicklungen des S&P 500 von 1928 bis heute, zeigt sich, dass sich die Aktienkurse während republikanisch geführter Regierungen schlechter entwickelten als unter demokratischen Präsidenten. Vier Amtsperioden eines republikanischen Präsidenten, aber nur eine eines demokratischen Präsidenten, endeten mit Kursverlusten.
Während die Börsen seit 1928 in den Regierungsjahren eines demokratischen US-Präsidenten im Jahresdurchschnitt um 10,0 Prozent stiegen, erhöhten sie sich bei republikanischen Amtsinhabern lediglich um 1,8 Prozent. Dieser Trend gilt auch für den Zeitraum vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis heute: Zu Zeiten eines demokratischen US-Präsidenten erhöhten sich die Kurse um durchschnittlich 11,4 Prozent pro Jahr, bei republikanischen US-Präsidenten dagegen nur um 4,8 Prozent.
US-Präsidenten und die Kursentwicklung von US-Aktien
„Auch wenn die US-Börsen während der Amtszeit demokratischer US-Präsidenten bisher eine bessere Entwicklung zeigten, müssen immer auch die jeweils vorherrschenden ökonomischen und politischen Herausforderungen der Zeit gesehen werden“, betont Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity. Sollten Anleger sich von politischen Wahlen in ihrer Investmententscheidung nicht beeinflussen lassen? Roemhild sagt Nein. „Ein enger Zusammenhang zwischen dem politischen Lager des Präsidenten und der Börsenentwicklung besteht insbesondere in mittel- und langfristiger Sicht nicht.“
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„Der Super Tuesday wird zwar kurzfristig für Schlagzeilen sorgen. Doch unabhängig davon, wer als Spitzenreiter daraus hervorgeht oder später sogar die Wahl gewinnt, erwarte ich keine dramatischen Veränderungen in der Politik“, ergänzt Aditya Khowala, Fondsmanager des Fidelity American Growth Fund. „Der Schwerpunkt wird weiter auf der Wirtschaft liegen, wo wir gemischte Signale sehen. Die Kombination aus strafferen Liquiditätsbedingungen und sinkenden Inflationserwartungen begrenzen die Möglichkeiten der Fed, die Zinsen zu erhöhen“, so Khowala weiter. Zudem gebe es auch „Hinweise darauf, dass der Bankensektor unter regulatorischen Druck geraten könnte.“ Bei der Fiskalpolitik sieht Khowala etwas Spielraum, um das Wachstum zu unterstützen - zum Beispiel durch Investitionen in Infrastruktur.