Schlacht um den Vorstand
Jetzt wird es ernst! Investoren wollen gesamte Yahoo-Führungsspitze austauschen
Es wurde bereits angedroht, nun macht Starboard Value Ernst: Weil der Anteilseigner mit dem Management von Yahoo alles andere als zufrieden ist, stellt er neue Kandidaten für den Vorstand auf. Auch Geschäftsführerin Mayer wurde zum Abdanken aufgefordert.
Sie hat es nicht leicht dieser Tage: Nicht nur, dass das Suchmaschinengeschäft nach wie vor schleppend verläuft, jetzt muss sich Yahoo-Chefin Marissa Mayer auch noch mit nörgelnden Investoren herumschlagen, die nichts anderes wollen, als mal eben einen Wechsel der gesamten Führungsriege.
Wie das "Wall Street Journal" bekanntgab, wollen die Herren des Starboard-Value-Hedgefonds, der nach eigenen Angaben mit 1,7 Prozent am Unternehmen beteiligt ist, am Donnerstag neun frische Direktoren nominieren. Damit machen sie Ernst mit ihrer Drohung, den Vorstand komplett umzukrempeln, sollte sich nicht endlich etwas im Management ändern.
Chronischer Rückgang
Schon seit längerer Zeit hat Yahoo große Probleme, aus den Verlustgeschäften herauszukommen. So sind die Erlöse aus dem Anzeigengeschäft in diesem Jahr um 13,9 Prozent gefallen, auch die Neuausrichtungen in den Mobile-Software- oder Online-Video-Bereich waren nur mäßig erfolgreich. Die Abwanderung der Werbekunden zur Konkurrenz wie Google oder Facebook vollzieht sich weiter.
Nicht weniger als ein halbes Dutzend Geschäftsführer hatten schon versucht, Yahoos Probleme in den Griff zu kriegen, allesamt waren kläglich gescheitert. Nun fordern die Investoren auch Yahoo-Chefin Marissa Mayer zum Rücktritt auf. Man sei der Ansicht, so die Verlautbarung von Starboard, dass das derzeitige Management nicht mit der Entscheidung betraut werden sollte, ob das Unternehmen künftig unabhängig bleibt oder nicht.
Daher habe der Hedgefonds bereits einige potentielle Käufer für das Kerngeschäft kontaktiert - darunter Verizon Communications Inc., IAC/InteractiveCorp. und Time Inc.