ANALYSE
Berenberg hält Käufer aus China bei Aixtron für am wahrscheinlichsten
HAMBURG (dpa-AFX Broker) - Nach jüngsten Berichten über Verkaufsgespräche von Aixtron sieht Berenberg chinesische Interessenten vorne. Allerdings könnte der US-Rivale Veeco ein Gegenangebot machen, schrieb Analystin Tammy Qiu in einer Studie vom Montag.
Dem chinesischen Anlagenbauer AMEC könnte es mit einem Kauf von Aixtron gelingen, für den Kunden San'an endlich eine mit Veeco vergleichbare Bedeutung zu spielen. Das Portfolio von AMEC sei vergleichbar mit dem der Amerikaner, so dass mit Aixtron ein Ausweitung des Produktangebots erreicht würde. Qiu sieht mit Blick auf den Fünfjahresplan der chinesischen Regierung und ihrem Fokus auf das Geschäft mit Halbleiterbauteilen Aixtron von national-strategischem Interesse.
Für Unternehmen aus dem Reich der Mitte gebe es überdies hohe Hürden für Übernahmen in den USA, so dass ein Kauf von Veeco selbst "nahezu unmöglich" sei.
Kurzfristig würde ein Verkauf von Aixtron nach China Veeco zwar nicht sonderlich belasten, glaubt die Expertin. Denn Kunden dürften zunächst kaum den Zulieferer wechseln. Die langfristige Bedrohung könnte das US-Unternehmen jedoch zu einem Gegenangebot treiben. Es dürfte jedoch eine Herausforderung werden, für eine Übernahme eine Zustimmung der Regulierer zu erhalten. Denn gemeinsam würden Aixtron und Veeco nahezu den kompletten MOCVD-Markt beliefern. Qiu sieht einen Aixtron-Kauf aber ohnehin negativ für Veeco, deren Diversifizierungsstrategie gerade beginne, Früchte zu tragen.
Lesen Sie auch
Die Berenberg-Expertin rät Aixtron-Aktien mit einem Kursziel von 8 Euro zu halten und Veeco-Papiere mit einem Ziel von 41 US-Dollar zu kaufen./ag/das