Erdgasförderung
Illegale Entsorgung radioaktiver Schadstoffe wie Radium 226 sowie giftiges Quecksilber?
In der Lüneburger Heide wurden im Rahmen der Erdgasförderung Rohre illegal gelagert und gereinigt, die stark mit Giftstoffen belastet sein können. In Neuenkirchen-Brochdorf (Heidekreis) könnten dadurch auch radioaktive Stoffe in die Umwelt gelangt sein, berichtet das Verbraucher- und Wirtschaftsmagazins"Markt" im NDR Fernsehen. Der an diesem Standort im Naturpark Lüneburger Heide illegal arbeitende Betrieb reinigt auch im Auftrag des Mineralölkonzerns Exxon Mobil.
Hochgiftiges Radium 226 kann zu Krebserkrankungen führen
Strömen Gas oder Öl durch Förderrohre, reichern sich Schadstoffe an. An den Innenseiten der Rohre entstehen Krusten, die giftiges Quecksilber sowie Radium 226 enthalten können. Radium 226 ist eine hochgiftige Substanz, die zu Krebserkrankungen führen kann. Die Rohre müssen im Rahmen der Förderung gereinigt werden, damit Ablagerungen nicht das Rohr verstopfen - eigentlich unter strengen Umweltschutz- und Sicherheitsmaßnahmen.
Auf dem Gelände der Firma Arens Rohrleitungsbau in Neuenkirchen-Brochdorf lagerten die Rohre jedoch illegal. Nach Angaben des Landkreises Heidekreis wurden sie dort auch gereinigt. "Markt" filmte auf einem der Rohre den Namen der Erdgasbohrstelle Söhlingen Ost Z8, die von dem Mineralölkonzern Exxon Mobil betrieben wird.
Radioaktive Schadstoffentsorgung lange Zeit unentdeckt
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Nach Recherchen von "Markt" war der Betriebsplatz nicht beim Gewerbeamt angemeldet. Auf Anfrage erklärte der für die Gemeinde Neuenkirchen zuständige Bürgermeister Carlos Brunckhorst, dass ihm die Tätigkeiten unbekannt seien. Das zuständige staatliche Gewerbeaufsichtsamt Celle teilte "Markt" mit, der Standort des Unternehmens war dem Amt bislang unbekannt, eine Gewerbeanmeldung lag nicht vor. Daher gab es vor Ort auch keine Kontrolle der Sicherheit und des Umweltschutzes. Weiter heißt es: "Für die Überwachung des vorsorgenden Umweltschutzes ist in diesem Fall der Landkreis Heidekreis zuständig." Noch während der Dreharbeiten von "Markt" untersagte der Heidekreis aufgrund der potentiellen Gefährdung die ungenehmigte Nutzung.