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     1029  0 Kommentare Singulus – die Hoffnung stirbt zuletzt

    solar phoenixSeit Jahren enttäuscht Singulus Technologies die Anleger. Der Kurs des Spezialmaschinenbauers kennt ausschließlich eine Richtung – gen Süden. Inzwischen ist das Eigenkapital nicht nur aufgebraucht, sondern mit mehr als 20 Mio. Euro kräftig negativ. Einzig das kürzlich von Anleihegläubigern und Aktionären verabschiedete Restrukturierungsprogramm bewahrt das Management vor dem Gang zum Konkursrichter. Doch Stefan Rick, Vorstandschef bei Singulus bleibt – wie immer – optimistisch. Im kommenden Jahr will er endlich ein positives operatives Ergebnis erzielen. Bis dahin sind noch einige Klippen zu umschiffen.

    Einst war Singulus ein Star am Neuen Markt. Selbst hart gesottene „Old-Economy-Fans”  kamen ins Schwärmen. Das Unternehmen aus Kahl am Main feierte mit Industrie-Maschinen zum „Bespielen“ von optischen Speichern wie CDs, DVDs und Blue Rays große Erfolge und etablierte sich zusammen mit dem japanischen Elektronik-Giganten Sony als Weltmarktführer.

    IFA_SonyDoch das Ende dieser Speichertechnologie kam schneller, als sich die Unterfranken umstellen konnten. Zwar nutzten sie ihr Know-how im Bereich der Vakuumbeschichtung und thermischen Behandlung von Substraten und Oberflächen, um Maschinen zur Herstellung von Solarzellen und Halbleitern zu entwickeln. Doch auch in diesen Branchen brach die Nachfrage weg beziehungsweise kam gar nicht erst in Schwung.

    Das Unternehmen verfehlte regelmäßig die viel zu ambitionierten Geschäftsprognosen des Managements. So wurden in den vergangenen vier Jahren insgesamt mehr als 150 Mio. Euro versenkt. Das Ergebnis ist ein negatives Eigenkapital zum 31.Dezember 2015 von 21,5 Mio. Euro bei einem Umsatz von gerade einmal 84 Mio. Euro. Zwar legten die Erlöse um ein Viertel im Vergleich zum – noch desaströseren – Jahr 2014 zu, doch das reichte bei weitem nicht um die Fixkosten des innovativen Maschinenbauers mit weltweiten Vertrieb und Service zu decken.

    Auch die satten Vorstandsgehälter reißen ein tiefes Loch. Zwar sind die Bezüge um 20 Prozent verringert worden, betrugen aber immer noch stattliche 1,3 Mio. Euro für zwei Mann. Ob das angemessen ist, müssen die Anteilseigner, die fast alles verloren haben, selbst entscheiden.

    Gelingt der Turnaround?

    Die Gewinnschwelle erreicht Singulus erst bei einem Umsatz von 120 bis 130 Mio. Euro, erklärt Markus Ehret, Finanzvorstand von Singulus. Kein Wunder also, dass er für das laufende Jahr Umsätze zwischen 115 und 130 Mio. Euro, ein ausgeglichenes EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) und ein EBIT im Bereich zwischen minus 2 bis minus 6 Mio. Euro erwartet.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Singulus – die Hoffnung stirbt zuletzt Seit Jahren enttäuscht Singulus Technologies die Anleger. Der Kurs des Spezialmaschinenbauers kennt ausschließlich eine Richtung – gen Süden. Inzwischen ist das Eigenkapital nicht nur aufgebraucht, sondern mit mehr als 20 Mio. Euro kräftig …

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