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    ROUNDUP  439  0 Kommentare Belgische Pralinen vermiesen Halloren die Bilanz

    HALLE (dpa-AFX) - Die belgische Pralinentochter hat der Halloren Schokoladenfabrik aus Halle ein dickes Minus in der Bilanz beschert. Der Konzern verbuchte im vergangenen Jahr 1,64 Millionen Euro Verlust, wie Finanzvorstand Andreas Stuhl am Donnerstag in Halle sagte. Auch 2014 hatten Probleme bei Bouchard bereits auf das Ergebnis durchgeschlagen - aber es waren 200 000 Euro Gewinn übrig geblieben. Der Umsatz stieg den Angaben zufolge leicht um 0,57 Prozent auf 122,4 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern gab um 30 Prozent auf 0,51 Millionen Euro nach.

    Mittelfristig will die nach eigenen Angaben älteste deutsche Schokoladenfabrik weiter wachsen, wie der Vorstand ankündigte. Von Zukäufen und der mittelfristigen Vision von 300 Millionen Euro Umsatz in wenigen Jahren habe sich der Süßwarenproduzent jedoch zunächst verabschiedet.

    Doch woher kommt der jüngste Konzernverlust? "Es liegt eigentlich nur noch an Bouchard", sagte Aufsichtsratschef und Hauptaktionär Paul Morzynski bei der Bilanz-Vorstellung. "Nicht alle Töchter geraten." Aber: "Wir glauben, dass Bouchard die richtige Entscheidung war." Bereits kurz nach der Übernahme der Belgier hatte der Absprung eines US-amerikanischen Großkunden Halloren Probleme bereitet. Auf die Einbußen in Gent reagierte das Unternehmen mit Umstrukturierung.

    Eine Produktionshalle sei dort geräumt und Maschinen verschoben worden, sagte Finanzvorstand Stuhl. Die Hälfte der 60 Mitarbeiter habe gehen müssen. Das spare künftig 1,5 Millionen Euro jährlich - habe aber einmalig knapp 2 Millionen Euro gekostet. Ein Posten, der das Gesamtergebnis belaste. Stuhl sprach davon, bei der Problem-Tochter in diesem Jahr "vielleicht auch eine schwarze Zahl zu schaffen".

    Trotz des Jobabbaus bei Bouchard beschäftigte der Konzern nach eigenen Angaben mit 720 Mitarbeitern etwas mehr als noch 2014. Für das laufende Jahr erwartet der Halloren-Vorstand ein ausgeglichenes bis auskömmliches Ergebnis. Preiserhöhungen und Kostensenkungen hätten die Weichen für eine steigende Umsatzrendite gestellt, so Stuhl. Ob das börsennotierte Unternehmen in diesem Jahr eine Dividende an die Aktionäre zahlt, ist laut Aufsichtsratschef Morzynski noch nicht entschieden.

    Am Standort Halle will das Unternehmen in diesem Jahr vier Millionen Euro in neue Verpackungsmaschinen investieren. Für Wachstum solle künftig vor allem der Export sorgen, sagte Vorstandschef Klaus Lellé. "Da können wir bessere Renditen erzielen als auf dem hart umkämpften deutschen Lebensmittelmarkt." In Dänemark etwa seien Kunden bereit, bis zu ein Drittel mehr für Schokolade zu zahlen als hierzulande. Aber schnelle Erfolge seien bei der Suche nach ausländischen Abnehmern nicht zu erwarten. "Exportgeschäfte brauchen Zeit."/hnl/DP/men




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