Paion bleibt vorläufig im Fahrplan, aber …

Lieber Leser,

Paion ist bei seinem Hauptprodukt Remimazolam einen entscheidenden Schritt weitergekommen. Die Phase-3-Studie des ultrakurz wirksamen Anästhesiemittels wurde in den USA erfolgreich abgeschlossen. Nun folgt der Zulassungsantrag bei der US-Behörde FDA. Dieser Zwischenerfolg war enorm wichtig, um Vertrauen auf Anlegerseite zurückzugewinnen.

Absturz im Februar

Im Februar stürzte die Paion-Aktie noch um 37 % ab, nachdem das Unternehmen den Stopp der Europastudie bekannt geben musste. Die Anleger fürchteten, dass damit das gesamte Projekt gefährdet sei. Schließlich hat Paion kein anderes Produkt im Portfolio und war 2012 bereits einmal mit einem Schlaganfallmedikament gescheitert.

Zeitweise Kursgewinne von 20 %

An der Börse war nun der umgekehrte Effekt zu erleben. Nach Veröffentlichung der Nachricht schoss die Paion-Aktie am Dienstag zeitweise um über 20 % nach oben. Die Erleichterung der Aktionäre war regelrecht greifbar.

Auswertung der Daten bis Sommer erledigt

Das Unternehmen will bis Sommer die Daten der Studien so analysiert und aufbereitet haben, dass man den Zulassungsantrag bei der FDA in Angriff nehmen kann. In Japan hat Paion diesbezüglich schon einen kleinen Vorsprung erreicht. Dort arbeitet man bereits an einem entsprechenden Antrag.

Vorläufig im Fahrplan

Beide Entwicklungen sind enorm wichtig, wie ich betonen möchte. Denn damit bleibt Paion vorläufig im Fahrplan, den der Vorstand im letzten Geschäftsbericht formuliert hat. Ab Frühjahr 2017 droht dem Konzern eine Finanzierungslücke von rund 20 Mio. Euro, bis durch Remimazolam Einnahmen erwirtschaftet werden können. Diese Lücke lässt sich aus meiner Sicht nur schließen, wenn Paion glaubhaft belegen kann, dass das Medikament eine realistische Chance auf eine Marktzulassung in den USA und Japan hat. Verzögerungen im Fahrplan könnten sich da verheerend auswirken.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse