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    Egbert Prior  1425  0 Kommentare Modeunternehmen Ahlers zieht wieder an

    Das Internet macht dem Einzelhandel zu schaffen. Die Einkaufsmeilen in den Innenstädten verzeichnen immer weniger Besucher. In der Folge ist auch der Bekleidungseinzelhandel seit Jahren rückläufig. Kein Wunder, daß Modemarken wie Hugo Boss, Gerry Weber oder Tom Tailor zuletzt schlechte Zahlen präsentierten. Auch das Modeunternehmen Ahlers kann sich dem negativen Trend nicht entziehen. Wir sprechen mit Finanzvorstand Karsten Kölsch. Vor allem ein Einbruch auf dem russischen Markt hat im vergangenen Geschäftsjahr die Bilanz verhagelt. Der Umsatz schrumpfte um 6% auf 242 Millionen Euro, der Jahresüberschuß knickte ein von 6 auf nur noch 1,4 Millionen. Binnen Jahresfrist verbilligten sich die Vorzugsaktien um etwa ein Drittel auf aktuell 7,29 Euro. Möglicherweise eine günstige Einstiegsgelegenheit. Mit rund 100 Millionen liegt die Marktkapitalisierung leicht unter dem Buchwert (108 Millionen). Das signalisiert eine Unterbewertung. Zumal CFO Kölsch für die laufende Bilanzperiode davon ausgeht, daß der Gewinn wieder deutlich nach oben dreht. Aus heutiger Sicht sei durchaus eine Verdoppelung auf 2,8 Millionen nach Steuern drin. Dabei erwartet der Finanzvorstand einen stabilen Umsatz oder allenfalls einen geringfügigen Rückgang. Sollte Rußland eines Tages drehen, sähe noch alles viel besser aus. Die Delle in der Bilanz könnte bald vergessen sein. Schließlich handelt es sich bei dem Unternehmen mit Sitz im ostwestfälischen Herford um einen grundsoliden Traditionskonzern. Seit der Gründung 1919 gab es kein einziges Verlustjahr. Seit 1987 ist die Gesellschaft börsennotiert. Das Portfolio an hochwertigen Modemarken – Baldessarini, Otto Kern, Pierre Cardin und Pioneer – ist Goldwert. Der schwachen Branchenkonjunktur trotzt Ahlers durch Internationalisierung und Kostensenkungen. So wurde zuletzt die Mitarbeiterzahl um 200 auf 2.000 verringert. Ungefähr 5% des Umsatzes erzielt der Konzern schon im Internet. Der Anteil soll steigen. Als „Zukunftsmodell“ sieht Kölsch eine Kombination aus stationärem Handel und e-commerce. Wegen des Gewinneinbruchs wird die Dividende gekürzt auf 20 Cent (Stämme) bzw. 25 Cent (Vorzüge). Im Vorjahr wurden 40 bzw. 45 Cent ausgeschüttet. Dividendenrendite bei den Vorzügen immer noch sehr ordentliche 3,4%. Das Unternehmen befindet sich in guten Händen, 52% der Anteile hält Stella Ahlers, die Vorstandschefin und Enkelin des Firmengründers. Fazit: Solider Dividendentitel für langfristig orientierte Anleger.





    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
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