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    Kurs auf den Kollaps  10137  4 Kommentare Die größten Kreditausfälle seit 2008! Doch die Aktien schießen in die Höhe

    Der US-Aktienmarkt ist in die Nähe des Rekordhochs geklettert. Allerdings ist der einzige Grund dafür die Aussicht, dass die US-Notenbank schon bald ein neues QE-Gelddruckprogramm startet und Strafzinsen einführt. Michael Snyder, der amerikanische Autor und Betreiber der Finanzseite „The Economic Collapse“, zeigt auf, dass sich der Aktienmarkt mehr denn je von den Fundamentaldaten abgekoppelt hat und dass die Blase platzen wird.

    „Der Dow Jones hat zuletzt zum ersten Mal seit Juli 2015 über der Marke von 18.000 Punkten geschlossen. Sind das nicht tolle Nachrichten? Ich wünschte wirklich, dass das der Fall wäre“, schreibt Michael Snyder. „Unglücklicherweise laufen der Aktienmarkt und die Volkswirtschaft derzeit in völlig entgegengesetzte Richtungen. Die Aktien schießen nach oben, obwohl es die größten Kreditausfälle bei großen Unternehmen seit der bislang letzten Finanzkrise gibt.“ Beides passt logischerweise überhaupt nicht zusammen, denn wenn sich die Lage am Kreditmarkt verschärft, verschlechtern sich die Perspektiven für die Unternehmen, weshalb die Aktien eigentlich kräftig im Rückwärtsgang sein müssten.

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    Stärkster Anstieg bei Kreditausfällen seit 2008

    Zuletzt hatte die Ratingagentur Standard & Poor’s geschrieben, dass es seit Jahresanfang bei 46 Unternehmen weltweit zu Kreditausfällen gekommen sei. 37 dieser Firmen stammen aus den USA, darunter der Kohleförderer Peabody Energy und der Eisenerzförderer Cliffs Natural. Seit Jahresanfang ist es demnach zu Kreditausfällen von rund 50 Mrd. Dollar weltweit gekommen. Der Anstieg ist damit der Stärkste seit der 2008er-Schuldenkrise. Seit damals waren die Schulden der Unternehmen aus dem Ramschanleihen-Bereich von umgerechnet 2,3 Billionen Dollar auf aktuell 3,4 Billionen nach oben geschossen.


    US-Unternehmensanleihen auf Ramschniveau abgerutscht

    „Warum steigen die Aktienkurse derzeit? Das scheint keinerlei Sinn zu machen… Die Umsätze und die Gewinne der Unternehmen sind im Rückwärtsgang. Die Gewinne der Unternehmen aus dem S&P500 sind gegenüber dem 2014er-Höhepunkt um 18,5 Prozent eingebrochen und es wird erwartet, dass die Gewinne im ersten Quartal 2016 um 8,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen werden“, schreibt Snyder. „Während die Gewinne sinken, bekommen eine Menge Unternehmen wegen ihrer Schulden Probleme, und wir haben bereits gesehen, dass die Ratings von einer Menge von Unternehmen herabgestuft worden sind. Das durchschnittliche Rating für US-Unternehmen ist inzwischen auf „BB“ gesunken, womit die Einstufung niedriger ist, als zu irgendeinem Zeitpunkt während der bislang letzten Finanzkrise. Eine Menge Leute glauben mir nicht, wenn ich das sage, aber es ist wirklich wahr.“ „BB“ bedeutet Ramschanleihen, wenngleich es die zweithöchste Stufe in dem Bereich ist.


    Kräftig Schulden machen um Aktienrückkäufe zu finanzieren

    „Einer der Gründe, warum die Ratings für die Anleihen herabgestuft werden, ist, dass viele Unternehmen enorme Mengen von Schulden gemacht haben, um ihre eigenen Aktien zurückzukaufen“, so Snyder. Laut Schätzungen haben die S&P500-Unternehmen im ersten Quartal 2016 für rund 165 Mrd. Dollar Aktien zurückgekauft. Wenn das Tempo im Rest des Jahres anhalten sollte, würde damit der Rekordwert des Jahres 2007 von 589 Mrd. Dollar übertroffen werden. Für diese Aktienrückkaufs-Bonanza gibt es laut Snyder zwei Gründe. „Erstens: Großaktionäre wollen, dass die Aktienkurse steigen, deswegen unterstützen die Großaktionäre die Unternehmensvorstände, die Aktien zurückkaufen. Zweitens: Wenn man ein gieriger Vorstand ist, der stark über Aktienoptionen bezahlt wird, will man ebenfalls, dass der Kurs steigt. Der Name des Spiels heißt also Gier und Aktienrückkäufe sind für einen Großteil des Anstiegs der Aktienkurse verantwortlich, die wir zuletzt gesehen haben.“


    Seit Jahrzehnten auf Kosten der Anderen leben

    „Die Wahrheit ist aber auch, dass nichts in dieser Finanzwelt für ewig hält und diese irrationale Blase irgendwann ebenfalls platzen wird.“ Zuletzt hatte Michael Hartnett, der Investmentstratege der Bank of America, geschrieben, dass es derzeit viele Parallelen gebe zu der Zeit, kurz bevor die Dot.com-Blase geplatzt sei. „Ebenso wie Hartnett glaube auch ich, dass ein großes „Platzen“ unterwegs ist, wenngleich ich mir wünsche, dass es so spät eintreten wird, wie irgend möglich. Irgendwann werden wir auf diese Zeiten mit völliger Verwunderung zurückschauen. Es ist einfach unglaublich, wie lange sich die Finanzmärkte von der wirtschaftlichen Realität abkoppeln konnten“, so der Finanzprofi. „Irgendwie haben wir es geschafft, jahrzehntelang mehr zu konsumieren als wir erwirtschaften und die größte Blase in der Geschichte der Menschheit wird immer größer und größer.“




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