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Sanofi mit stabilem Gewinn - Hoffnung auf Erfolg bei Übernahmeversuch
PARIS (dpa-AFX) - Der französische Pharmakonzern Sanofi hat zum Jahresauftakt dank Zuwächsen bei Medikamenten gegen Krebs und Autoimmunerkrankungen seinen Gewinn weitgehend stabil gehalten. Bei der Suche nach neuen Erlösquellen hoffen die Franzosen auf Erfolg bei ihrem Versuch, die Biotech-Firma Medivation zu übernehmen. Die Verhandlungen mit dem Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim zum Austausch der Tiermedizin-Sparte gegen das Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten laufen unterdessen nach Plan, wie Sanofi-Chef Olivier Brandicourt am Freitag ausführte. Zum Jahresende soll der Tausch vollzogen sein. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen.
In den ersten drei Monaten ging der um Sonderposten bereinigte Gewinn um 0,2 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro zurück. Das war etwas besser als von Analysten erwartet. Belastend wirkten der neuerliche Rückgang im Diabetesgeschäft wegen der Nachahmerkonkurrenz. Auch Wechselkurseffekte wirkten sich negativ aus, ohne sie wäre der bereinigte Gewinn um 3,5 Prozent gestiegen. Der Umsatz ging um 1,9 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro zurück.
Das Geschäft mit seltenen und schweren Erkrankungen stieg währungsbereinigt um 20 Prozent. Auch bei den Impfstoffen und der Tiermedizin gab es Zuwächse. In den meisten Schwellenländern legten die Franzosen ebenfalls zu, unter anderem mit Impfstoffen. So hat Sanofi ein Mittel gegen das Dengue-Fieber herausgebracht, das mittlerweile in Mexiko, auf den Philippinen, in Brasilien und in El Salvador auf dem Markt ist. Insgesamt gilt die Prognose für 2016 weiterhin, wonach der bereinigte Gewinn im Vergleich zum Vorjahr "weitgehend stabil" bleiben soll.
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Die Franzosen hatten am Donnerstag angekündigt, die US-Biotechfirma Medivation übernehmen zu wollen um sich so in der Krebsforschung breiter aufzustellen. Das Angebot liegt bei 9,3 Milliarden US-Dollar und bietet den Aktionären von Medivation einen Aufschlag von über 50 Prozent gemessen am durchschnittlichen Aktienpreis von zwei Monaten, bevor erste Gerüchte zu der Transaktion durchsickerten. Das Management der Amerikaner lehnt das Angebot allerdings ab. Brandicourt äußerte am Freitag Hoffnungen, dass sowohl Aktionäre als auch das Management sich von den Chancen, die die Fusion böte, überzeugen ließen. Ob er gegebenenfalls in einen Bieterkampf einsteige, ließ der Sanofi-Chef offen./nmu/jha/fbr