ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung
Schwache Wall Street belastet die Stimmung
FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Vorgaben von der Wall Street haben am Freitag dem deutschen Aktienmarkt Verluste eingebrockt. Der Dax verlor im frühen Handel 1,23 Prozent auf 10 193,89 Punkte. Damit deutet sich nach zwei positiven Wochen wieder eine negative Wochenbilanz im deutschen Leitindex an.
Eine zusätzliche Belastung kam laut Börsianern vom wieder erstarkten Euro, der als Bremsklotz für die Geschäftschancen der deutschen Exporteure außerhalb der Eurozone gilt. Der Euro stieg am Morgen zwischenzeitlich über die Marke von 1,14 US-Dollar.
Tags zuvor hatte sich das wichtigste deutsche Börsenbarometer kurz vor Handelsende noch ins Plus gerettet. Nach dem Handelsschluss hierzulande geriet die Wall Street aber deutlicher unter Druck, nachdem Star-Investor Carl Icahn dem Nachrichtensender CNBC gesagt hatte, er habe seine Apple-Aktien wegen gestiegener Risiken in China veräußert. Diese Aussage belastete auch andere Technologiewerte.
Abwärts ging es am Freitagmorgen dann hierzulande auch bei den Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe. Der Mittelwerteindex MDax büßte 1,03 Prozent auf 20 207,86 Zähler ein. Der Technologiewerte-Index TecDax sackte um 1,41 Prozent auf 1625,92 Punkte ab.
KONJUNKTURAGENDA GUT GEFÜLLT
Auf Konjunkturseite beschäftigten Daten zur Wirtschaftsleistung und den Verbraucherpreisen aus Ländern der Eurozone die Anleger. Die teils guten Zahlen konnten aber nicht für eine Besserung der Stimmung sorgen: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab im frühen Handel um 1,53 Prozent auf 3077,69 Punkte nach.
Impulse könnten im weiteren Verlauf noch Daten aus den USA bringen. Dort stehen der Chicago Einkaufsmanagerindex sowie das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan auf dem Terminplan.
Lesen Sie auch
NUR WENIGE GEWINNER IM DAX
Wichtigstes Thema auf Unternehmensseite blieb auch vor dem Wochenende die laufende Bilanzsaison. Zahlreiche Dax-Mitglieder legten ihre Bücher offen, ihre Papiere gehörten am Morgen zu den wenigen Gewinnern im Leitindex. So übernahmen im frühen Handel die Aktien des Industriegaseherstellers Linde die Führung. Sie kletterten um rund 2 Prozent. Der Konzern habe die Erwartungen im ersten Quartal insgesamt erfüllt, schrieb Analyst Peter Spengler von der DZ Bank in einer ersten Einschätzung.
Ein optimistischerer Geschäftsausblick beflügelte die Anteilsscheine des Autozulieferers und Reifenherstellers Continental um etwa ein halbes Prozent.
Die Papiere des Chemiekonzerns BASF BAS.ETR> arbeiteten sich nach kurzer Schwäche auf positives Terretorium vor, zuletzt betrug der Aufschlag rund 1 Prozent. Anleger hatten Positives gegen Negatives abzuwägen: Einerseits wurde die schwache Umsatzentwicklung bemängelt, andererseits hatte der Gewinn für das erste Quartal die Erwartungen übertroffen.
Lufthansa-Aktien standen am Dax-Ende mit einem Verlust von 6 Prozent. Die Titel wurden bereinigt um Bezugsrechte gehandelt. Die Fluggesellschaft schüttet 0,50 Euro je Anteilsschein aus, wahlweise können sich die Aktionäre erstmals ihre Dividende auch in Form von Aktien auszahlen lassen.
FUCHS PETROLUB ENTTÄUSCHT
Im MDax gehörten die Papiere des Schmierstoffe-Herstellers Fuchs Petrolub nach einem enttäuschenden Auftaktquartal zu den Schlusslichtern. Die Anteilsscheine knickten zuletzt um rund 3 Prozent ein.
Ein Aktienverkauf im großen Stil belastete die Papiere von Hella mit mehr als 1 Prozent. Das Bankhaus Lampe platzierte einem Händler zufolge mehr als 1,7 Millionen Aktien des Autozulieferers zu einem Preis von 33,25 Euro.
Die rote Lampe hielt indes MDax-Kollege Gea mit knapp 4 Prozent Kursverlust. Eine frische Verkaufsempfehlung der Berenberg-Analysten belastete den Maschinen- und Anlagenbauer./tav/das