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    ROUNDUP 2  355  0 Kommentare Niedrigerer Ölpreis bleibt Bremsklotz bei BASF

    (neu: Aussagen aus der Hauptversammlung, Telefonkonferenz mit Analysten)

    MANNHEIM/LUDWIGSHAFEN (dpa-AFX) - Anhaltend niedrige Öl- und Gaspreise haben beim Chemiekonzern BASF auch im Auftaktquartal tiefe Spuren in der Bilanz hinterlassen. Zudem entwickelte sich das Geschäft mit Chemikalien vor allem wegen deutlich niedrigerer Verkaufspreise schlechter. "Für uns hat das Jahr verhalten begonnen", sagte Unternehmenschef Kurt Bock am Freitag auf der Hauptversammlung in Mannheim. Der Umsatz sei um 29 Prozent gesunken, der operative Gewinn (Ebit) vor Sondereffekten habe 8 Prozent unter dem Vorjahresniveau gelegen.

    Für das laufende Jahr erwartet Bock, dass die Weltwirtschaft etwa so schnell wie im Jahr 2015 wachsen wird. Die Chemieproduktion dürfte hingegen etwas langsamer zulegen. Die Rahmenbedingungen blieben daher herausfordernd. "Wir rechnen nicht mit einer raschen Erholung unserer Märkte", sagte Bock. Die Ziele für 2016 bestätigte er.

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    Demnach soll das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sowie Sondereinflüssen 2016 bis zu zehn Prozent unter dem Vorjahreswert von 6,74 Milliarden Euro liegen. Dies sei in dem von starken Schwankungen geprägten Umfeld ein anspruchsvolles Ziel, sagte Bock. Das größte Risiko bleibe der Öl- und Gaspreis. Derzeit liege der Ölpreis mit gut 40 US-Dollar je Barrel im Rahmen der BASF-Annahmen. Weil BASF sein Gashandels- und Gasspeichergeschäft im Zuge eines Tauschs an den russischen Energieriesen Gazprom abtrat, geht Bock für das laufende Jahr von einem deutlichen Umsatzrückgang (2015: 70,5 Milliarden Euro) aus.

    NETTOGEWINN LEGT WEGEN GERINGERER STEUERLAST ZU

    Im ersten Quartal sank der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten um 8 Prozent auf fast 1,9 Milliarden Euro. Während der Gewinn im Öl- und Gasgeschäft aufgrund niedrigerer Energiepreise um 85 Prozent einbrach, verdiente BASF mit Spezialchemikalien nicht zuletzt dank seines Sparkurses etwas mehr. Der Ölpreis lag im ersten Quartal laut BASF im Schnitt bei 34 Dollar, nach 54 Dollar ein Jahr zuvor. Der niedrige Preis belastete auch den Gewinn in der Sparte mit Basischemikalien. Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn legte um 18 Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Euro zu. Demnach wirkte sich der gesunkene Ölpreis günstig auf die hohe Steuerlast für die Öl- und Gasproduktion in Norwegen aus.

    Die Gewinnkennziffern des Chemiekonzerns hätten die Erwartungen übertroffen, schrieb Analyst Lutz Grüten von der Commerzbank in einer Studie. Allerdings hätten die Ludwigshafener im bestätigten Ausblick ihre Erwartung eines schwierigen Jahres 2016 beibehalten. Die Aktie legte in einem schwächeren Gesamtmarkt gegen Mittag um 0,51 Prozent zu.

    UMSATZEINBRUCH IM AUFTAKTQUARTAL

    Der Umsatz schrumpfte in den ersten drei Monaten um 29 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro. Hier machte sich vor allem das fehlende Gashandels- und Gasspeichergeschäft bemerkbar, das BASF im Zuge eines Milliarden-Tauschs an den russischen Energieriesen Gazprom abtrat. Aber auch geringere Verkaufspreise in der Öl- und Gassparte sowie in den Chemie-Geschäften drückten auf die Erlöse. Zudem bekam BASF in der Agrochemie das schwierigere Marktumfeld in Brasilien zu spüren.

    "Seit der Veröffentlichung der Jahreszahlen 2015 Ende Februar hat sich das makroökonomische Umfeld nicht sehr verändert", sagte Finanzchef Hans-Ulrich Engel während einer Telefonkonferenz mit Analysten. Im März habe sich aber das Geschäft in vielen Bereichen verbessert.

    NIEDRIGE ÖLPREISE UND FUSIONSFIEBER

    Kaum ein anderes Chemieunternehmen ist so stark vom Öl- und Gaspreis abhängig. Die anhaltend niedrigen Energiepreise treffen die

    Ludwigshafener nämlich doppelt. Neben der Öl- und Gastochter Wintershall belasten niedrige Preise auch das Geschäft mit Chemikalien. Vor allem die Margen bei Petrochemikalien stehen in dem Geschäftsfeld deutlich unter Druck. Die Grundstoffe für die Herstellung etwa von Kunststoffen, Arzneimitteln, Farbstoffen und Waschmitteln können zwar billiger hergestellt werden, da Erdöl und Erdgas wichtige Rohstoffe und derzeit billig zu haben sind, aber die niedrigeren Einkaufpreise müssen Chemieunternehmen bei starkem Wettbewerb in der Regel an die Kunden weitergeben.

    Nicht nur wegen des Ölpreisverfalls ist BASF unter Druck: Die Chemiebranche ist momentan sehr stark in Bewegung. Mit der bisher teuersten chinesischen Firmenübernahme im Ausland will etwa der Chemiekonzern ChemChina für gut 43 Milliarden Dollar den schweizerischen Agrarchemie-Anbieter Syngenta schlucken. Zudem planen die US-Konzerne Dow Chemical und Dupont eine Megafusion. Sie wollen sich zum weltgrößten Chemiekonzern zusammenschließen und so BASF zumindest kurzfristig vom Spitzenplatz verdrängen. Nach der Fusion soll der Gigant aber in drei jeweils börsennotierte Unternehmen für Agrarchemikalien, Spezialchemikalien und Kunststoffe aufgespalten werden./mne/jha/fbr




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