Aktien Frankfurt
Korrektur an der deutschen Börse
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt taumelt am Freitag mit klaren Kursverlusten Richtung Wochenende. Aus Europa seien nur durchwachsene Konjunkturdaten gekommen und am Nachmittag hätten frische Wirtschaftsdaten aus den USA den Druck noch einmal verstärkt, hieß es am Markt.
Der Dax stand am Nachmittag 2,22 Prozent tiefer bei 10 092,06 Punkten auf Tagestief. Bisher verlor der Leitindex in dieser Woche damit fast 3 Prozent.
Der MDax der mittelgroßen Werte fiel um 1,25 Prozent auf 20 162,17 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax verlor 1,28 Prozent auf 1627,97 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rutschte um 2,39 Prozent auf 3050,72 Punkte ab.
Nach den jüngsten Kursgewinnen korrigiere der Aktienmarkt erst einmal, sagte Vorstand Uwe Eilers von der Geneon Vermögensmanagement. Hinzu kämen der etwas stärkere Eurokurs und teilweise durchwachsene US-Unternehmensdaten. Die jüngsten Geschäftszahlen bei Branchenschwergewichten aus dem Dax wurden derweil positiv aufgenommen.
SCHWACHE BANKEN UND AUTOWERTE ZIEHEN DAX NACH UNTEN
Die Aktien der Deutschen Bank rutschten als großer Verlierer im Dax um 3 Prozent ab. Anleger machten nach dem zuletzt guten Lauf Kasse, sagte ein Händler. Tags zuvor hatten die Papiere noch an ihre jüngste Erholung angeknüpft und kräftig zugelegt, nachdem das Geldinstitut überraschend einen Gewinn im ersten Quartal vermeldet hatte. Seit Jahresbeginn bleibt die Deutsche Bank aber mit ihrer Kursentwicklung das Schlusslicht im Dax. Auch europaweit zählten Bankwerte vor dem Wochenende zu den größten Verlierern.
Autotitel und die Zulieferer schwächelten ebenfalls in ganz Europa. Börsianer nannten den steigenden Eurokurs als Belastung. Zuletzt stieg die Gemeinschaftswährung deutlich über 1,14 US-Dollar. Dies lasse deutsche Produkte für ausländische Käufer teurer erscheinen und drücke daher auf die Stimmung für die Papiere der exportorientierten Autobauer, erklärte ein Händler. Die Vorzüge von Volkswagen verbilligten sich um fast 3 Prozent. Die Aktien von BMW und Daimler fielen um rund 2 Prozent.
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Gegen den Negativtrend im Autosektor stemmten sich die Anteile am Reifenhersteller Continental , der im Zuge seiner Hauptversammlung erste Zahlen für das abgelaufene Quartal vorgelegt hatte. "Ein guter Jahresstart", diagnostizierte Analyst Klaus Breitenbach von der Baader Bank. Die Papiere rutschten am Nachmittag nur etwas ins Minus.
Linde-Aktien behaupteten am Nachmittag ein Plus von 1,59 Prozent und hielten zusammen mit RWE die Spitze im Dax. Der Gasehersteller überraschte bei seiner Zahlenvorlage vor allem mit einem hohen Gewinn. Die Befürchtungen der Anleger nach den schwachen Geschäftszahlen des Wettbewerbers Air Liquide wurden zerstreut.
Die Papiere des Chemiekonzerns BASF verbuchten zuletzt ein moderates Minus von rund einem halben Prozent. Der Gewinn des Chemiekonzerns hatte zum Jahresauftakt die Erwartungen übertroffen.
Lufthansa-Aktien fielen an das Dax-Ende um fast 6 Prozent. Die Titel wurden aber bereinigt um Bezugsrechte gehandelt. Die Fluggesellschaft schüttet 0,50 Euro je Aktie aus. Wahlweise können sich die Aktionäre ihre Dividende erstmals in Form von Aktien auszahlen lassen./fat/das
--- Von Frederik Altmann, dpa-AFX ---