checkAd

     384  0 Kommentare Bei der Stärkung der Ernährungskompetenz sind alle gefragt

    Berlin (ots) - Auf der Jahrestagung des Bund für Lebensmittelrecht
    und Lebensmittelkunde e. V. (BLL) stand gestern das Thema Ernährungs-
    und Lebensmittelkompetenz im Vordergrund. Vertreter von Wirtschaft,
    Politik und Verbraucherschutz waren sich einig, dass man zur
    bestmöglichen Unterstützung und Motivation der Verbraucher zur
    Umsetzung eines gesunden Lebensstils die Expertise Aller nutzen und
    gemeinsam kooperieren muss. Zu konstruktiven Lösungen zählen für den
    Spitzenverband der deutschen Lebensmittelwirtschaft jedoch keine
    staatlichen Eingriffe mit Lenkungsfunktion, wie Werbeverbote oder
    Sondersteuern: "Bei solchen Vorschlägen wird nur auf den Teller
    geschaut, aber nicht über dessen Rand hinaus. Wir müssen Ernährung
    aber wieder als Gesamtkonzept betrachten, als Genuss, als Freude, als
    kulturelles Erbe. Wir müssen unsere sicheren und hochwertigen
    Lebensmittel wieder wertschätzen und nicht hysterisch als Krankmacher
    verunglimpfen", betonte BLL-Präsident Stephan Nießner. Aufklärung
    müsse zudem wissenschaftsbasiert und vorurteilsfrei sein: "Die
    Menschen sollen echte Wahlfreiheit haben und keine vorgetäuschte
    Wahlfreiheit in Form von Bevormundung. Sie sollen selbst entscheiden
    nach ihren persönlichen Vorlieben", stellte Nießner klar.

    Der Vertreter des Bundesministeriums für Ernährung und
    Landwirtschaft (BMEL), Staatssekretär Dr. Robert Kloos, pflichtete
    Nießner bei: "Wir stehen für Selbstständigkeit und eigene
    Entscheidungen der Menschen. Wir sind geerdet." Es sei Aufgabe der
    Politik, Menschen zu befähigen, aber nicht zu befehlen. "Die
    Lebensmittelvielfalt ist durch die Wirtschaft gewährleistet und wir
    müssen die Verbraucher unterstützen und ihnen eine gesunde Auswahl
    erleichtern", so Kloos. Als Beispiel für die Vermittlung des
    Einmaleins einer ausgewogenen Ernährung nannte er u. a. die
    Initiative "Macht Dampf - für gutes Essen in Kita und Schule".
    Sondersteuern erteilte der Staatssekretär eine klare Absage: "Diese
    Steuern sind für das BMEL kein Thema". Anders verhält es sich mit der
    Reformulierung. Hier wird zurzeit eine Bestandsaufnahme durchgeführt
    mit dem Ziel, gemeinsam mit Wissenschaft und Wirtschaft
    Produktgruppen zu identifizieren, bei denen Reduktionsstrategien
    sinnvoll und mit Berücksichtigung der technologischen, sensorischen
    und rechtlichen Herausforderungen überhaupt realisierbar sind.

    Klaus Müller, Vorstand Verbraucherzentrale Bundesverband,
    erklärte, dass die Konsumenten hierzulande zwar für die
    Lebensmittelvielfalt beneidet werden, aber das dieses faszinierende
    Angebot für ein normales Aufmerksamkeitsniveau auch schwer zu fassen
    sei, denn "nur wenige Verbraucher recherchieren für den
    Lebensmittelkauf so gründlich wie beim Auto oder Mobiltelefon." Auch
    wies er daraufhin, dass es nicht nur um das Erlernen von Ernährungs-
    sondern vielmehr um die Stärkung der Konsumkompetenz gehe, wozu auch
    Wissen um marktwirtschaftliche Zusammenhänge, Finanzen etc. gehöre.
    Müller plädierte dafür, dass Verbraucherbildung "in Lehrplänen
    verankert und verbindlich prüfungsrelevant sein muss" und erinnerte
    an die Beschlüsse der Verbraucherschutz- und
    Kultusministerkonferenzen zum Thema.

    In der abschließenden Podiumsdiskussion "Schulfach, Kochkurse und
    Co. - Ernährungsbildung als goldener Weg?" mit Elfriede Ohrnberger,
    Berichterstatterin für Wirtschaftserziehung und Verbraucherschutz der
    Kultusministerkonferenz, Thomas Mahlberg, Mitglied im
    Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, Klaus Müller
    und BLL-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff wurde über
    Vernetzungs- und Kooperationsmöglichkeiten, Erfahrungswerte der
    unterschiedlichen Bundesländer, die Möglichkeiten der
    Schulverpflegung und damit zusammenhängend auch erneut das Thema
    Wertschätzung von Lebensmitteln und Zahlungsbereitschaft debattiert.
    Dabei wurde deutlich, dass alle Beteiligten an konstruktiven
    Partnerschaften ohne Berührungsängste interessiert sind und den
    Dialog mit konkreten Ideen fortführen.

    Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL): Der
    BLL ist der Spitzenverband der deutschen Lebensmittelwirtschaft. Ihm
    gehören ca. 500 Verbände und Unternehmen der gesamten
    Lebensmittelkette - Industrie, Handel, Handwerk, Landwirtschaft und
    angrenzende Gebiete - sowie zahlreiche Einzelmitglieder an.

    OTS: BLL - Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V.
    newsroom: http://www.presseportal.de/nr/12796
    newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_12796.rss2

    Für weitere Informationen:
    Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL)
    BLL-Öffentlichkeitsarbeit
    Manon Struck-Pacyna
    Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin
    Tel.: +49 30 206143-127, Fax: +49 30 206143-227
    E-Mail: mstruck@bll.de, Internet: www.bll.de
    Twitter: https://twitter.com/BLL_de, Facebook:
    www.facebook.com/DerBLL



    news aktuell
    0 Follower
    Autor folgen
    Verfasst von news aktuell
    Bei der Stärkung der Ernährungskompetenz sind alle gefragt Auf der Jahrestagung des Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL) stand gestern das Thema Ernährungs- und Lebensmittelkompetenz im Vordergrund. Vertreter von Wirtschaft, Politik und Verbraucherschutz waren sich einig, dass man …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer