ROUNDUP/Kosten für Energiewende
Weniger Gewinn für Stromanbieter EnviaM
CHEMNITZ (dpa-AFX) - Die Kosten für die Energiewende haben nach Angaben des Chemnitzer Energieanbieters EnviaM den Gewinn des Unternehmens im vergangenen Jahr erneut geschmälert. Demnach ging das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen von 312,7 Millionen Euro 2014 auf 299,3 Millionen Euro zurück, wie EnviaM am Dienstag mitteilte. Der Umsatz nahm um 200 Millionen Euro zu und betrug 4,99 Milliarden Euro.
Negativ zu Buche beim Ergebnis schlugen demzufolge durch die Energiewende erforderliche Investitionen in den Netzausbau oder neue intelligente Zähler und Messsysteme. Der Energieversorger setzt dennoch nach eigenen Angaben immer stärker auf erneuerbare Energien: Rein rechnerisch decke der Strom aus Sonne, Wind oder Biomasse im Netz der Unternehmensgruppe bereits 85 Prozent des Stromverbrauchs ab. 2014 waren es noch durchschnittlich 72 Prozent. In Sachsen-Anhalt und Thüringen werde schon heute mehr Öko-Strom gewonnen als abgenommen, sagte Vorstandsvorsitzender Tim Hartmann.
Insgesamt zeigte sich der Vorstandschef sehr zufrieden. "An Umsatz und Absatz gemessen sind wir nach wie vor der führende Energiedienstleister Ostdeutschlands", sagte er. Demnach konnte das Unternehmen allein den Gasabsatz um 30 Prozent von 13 500 auf rund 17 500 Gigawattstunden steigern. 2016 will EnviaM rund 300 Millionen Euro in Aus- und Umbau der Netze investieren.
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Das Unternehmen beschäftigt 3500 Mitarbeiter und versorgt etwa 1,4 Millionen Kunden in Brandenburg, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen mit Strom, Gas und Wärme. Anteilseigner sind die RWE AG (Essen) mit 58,6 Prozent und rund 650 ostdeutsche Kommunen mit 41,4 Prozent./cdr/DP/stb