Aktien Europa
Indizes geben etwas weiter nach - Berichtssaison im Fokus
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben nach dem jüngsten Kursrutsch etwas weiter nachgegeben. Im Fokus der Anleger stand dabei die laufende Berichtssaison. Der EuroStoxx 50 verlor am Mittwoch 0,44 Prozent auf 2961,18 Punkte. Am Dienstag hatte der anhaltende Höhenflug des Eurokurses den Leitindex der Eurozone rund 2 Prozent ins Minus gedrückt.
Nach Auffassung von Markus Huber, Händler für den Broker City of London Markets, drückten Aussagen des US-Notenbankers Dennis Lockhart vom Vortag immer noch ein wenig auf die Stimmung. Lockhart zufolge unterschätzen die Finanzmärkte die Chance für eine Leitzinserhöhung im Juni. Höhere Zinsen aber lassen Anleihen im Vergleich zu Aktien attraktiver erscheinen. Im weiteren Handelsverlauf dürften noch viele Konjunkturdaten aus den USA die Richtung an den Märkten bestimmen.
Der CAC-40-Index in Paris gab zur Wochenmitte um 0,21 Prozent auf 4362,84 Punkte nach. Für den Londoner FTSE-100-Index ging es um 0,36 Prozent auf 6163,27 Zähler nach unten.
Für einen negativen Ausreißer sorgte AB Inbev . Der weltgrößte Bierbrauer kämpft weiter mit Problemen in Brasilien und dem starken Dollar. Entsprechend schwach was das Unternehmen in das neue Jahr gestartet. Damit fielen die Aktien am Ende des EuroStoxx um 3,10 Prozent auf 104,80 Euro.
Spitzenreiter im Leitindex der Eurozone waren die Papiere der Societe Generale mit einem Plus von knapp 4 Prozent. Die französische Großbank hatte dank eines starken Geschäfts auf dem Heimatmarkt ihren Gewinn zu Jahresbeginn gesteigert und zudem die Erwartungen von Analysten übertroffen. Getragen wurde der Zuwachs von einem starken Privatkundengeschäft in Frankreich.
Aus Branchensicht litten die Bergbauwerte unter den fallenden Rohstoffpreisen. Der entsprechende Index büßte 2,85 Prozent ein.
Aktien von BHP Billiton gerieten besonders stark unter Druck und verloren rund 7 Prozent. Nach der schlimmsten Umweltkatastrophe in Brasiliens Geschichte hatte die Generalstaatsanwaltschaft die Verantwortlichen auf Schadenersatz in Höhe von 155 Milliarden Reais (38 Milliarden Euro) verklagt. Damit sollen das brasilianische Unternehmen Vale, der australisch-britische Bergbaukonzern BHP, ihr Joint Venture Samarco sowie die Bundesstaaten Minas Gerais und Espírito Santo für die Säuberungsarbeiten aufkommen und den entstandenen Schaden ersetzen.
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Ebenfalls in London litten die Papiere von Imperial Brands etwas unter Gewinnmitnahmen nach erfreulichen Geschäftszahlen. Die Anteilsscheine gaben knapp 1 Prozent nach. Der Tabakkonzern hatte seinen Gewinn im ersten Halbjahr dank in den USA zugekaufter Marken gesteigert./la/das