Dialog – Knallerkursziel trotz Umsatzdesaster
Wenn eine Aktie um rund 15 Prozent einbricht, kann man im Kursziel schon mal wacklig werden. Egmond Haidt war bei uns schon im März sehr skeptisch für Dialog – hier nachzulesen. Mancher bleibt aber standhaft. So denkt zumindest das Analysehaus Kepler Cheuvreux und hat die Einstufung für Dialog Semiconductor trotz einer Umsatzwarnung auf “kaufen” mit einem Kursziel von 45 Euro angesetzt. Wegen des schwachen Ausblicks auf das zweite Quartal und der gesenkten Jahresprognose dürfte die Aktie des Chipherstellers und Apple-Zulieferers einen kräftigen Dämpfer bekommen, schrieb Analyst Bernd Laux in einer Studie vom Mittwoch.
Der Kurs sollte sich aber mit der von ihm für das zweite Halbjahr erwarteten Beschleunigung der Dialog-Geschäfte wieder erholen. Egmond Haidt hat die Aktie im März schon fundamental analysiert, es hat sich nicht viel verändert. Denn der Anbieter von Chips für Smartphones bekommt die Schwäche in dem Sektor deutlich stärker zu spüren, als Investoren bislang glauben.
Das zeigt die heutige heftige Umsatz- und Gewinnwarnung einmal mehr. So soll der Umsatz im Jahr 2016 um einen hohen einstelligen Prozentsatz sinken. Bislang hatte der Konzern ein einstelliges Plus in Aussicht gestellt. Nach der Serie von Hiobsbotschaften von Dialog waren die Analysten aber ohnehin von einem Plus von lediglich 0,7 Prozent ausgegangen.
Der Umsatzrückgang drückt kräftig auf die Profitabilität. So soll die bereinigte Bruttomarge etwas unter dem Vorjahresniveau liegen. Ursprünglich war ein stabiler Wert anvisiert worden. Bei einem deutlich niedrigeren Umsatz bedeutet das damit einen deutlich niedrigeren Bruttogewinn als ursprünglich erwartet.
Anleger, die – ebenso wie Egmond - von einem weiteren Kursrutsch der Dialog-Aktie ausgehen, greifen zu dem Knock-Out-Bear mit der WKN CD6081 (Hebel 6).
In unseren Webinaren gehen wir häufig auf Dialog Semiconductor ein.
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Hohe Bewertung
Wie geht es mit der Aktie weiter? Nachdem die Gewinnschätzungen für 2016 und 2017 seit Jahresanfang kräftig unter Druck waren, dürften die Analysten nach dem aktuellen Ausblick die Erwartungen weiter eindampfen – wie von uns schon im März erwartet. Umso mehr dürften Investoren auf die Bewertung von Dialog schauen.
Da die Gewinnschätzungen sinken dürften, dürfte das 2017er-KGV von aktuell 10 weiter deutlich steigen. Dabei erscheint das aktuelle KGV angesichts der trüben Gewinnperspektiven ohnehin deutlich zu hoch. Auch die Einschätzung der Analysten mit Ziel 45 Euro ist viel zu viel – wir wären mit einer Seitwärtsbewegung mit leichter Erholung schon zufrieden, dementsprechend auch die Produktauswahl mit Fokus Vola nutzen und Seitwärtsrendite kassieren.
Die hohe Bewertung zeigt sich auch bei der Berücksichtigung des Free Cashflows. Im Jahr 2015 hatte Dialog einen Free Cashflow von rund 200 Mio. Dollar generiert. Er wird berechnet, wenn man vom Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit die Ausgaben für Investitionen abzieht.
Gemessen an einem Börsenwert von 2,0 Mrd. Euro (2,2 Mrd. Dollar) ist der Konzern mit dem 11fachen des Free Cashflows bewertet. Das ist ein extrem hoher Wert.
Angesichts der obigen Berechnungen sollte das Fazit klar sein: Die Aktie sollte sich - laut der Einschätzung meines Kollegen Daniel Saurenz – stabilisieren, es ist viel Negatives nun eingepreist – kleine Sprünge sind drin, doch 45 Euro erscheinen völlig überzogen.
Sollten Sie auf eine Gegenbewegung bei Dialog setzen wollen, eignet sich der Knock-Out-Bull mit der WKN CW749Z (Hebel 6). Abseits der Hebel wäre unser Favorit im Anlagebereich das Discountpapier XM7NE5 - mit Cap unter 30 Euro und Rendite seitwärts von 40% p.a.
Bildquelle: Dialog Semiconductor