Merkel fordert in Rom faire Zusammenarbeit in Flüchtlingskrise
ROM (dpa-AFX) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach einem Treffen mit Italiens Regierungschef Matteo Renzi die mögliche Wiedereinführung von Grenzkontrollen am Brenner als falschen Weg kritisiert. "Ich werde alles daran setzen, dass wir das Migrationsproblem anders lösen, als dass Grenzen geschlossen werden müssen", sagte Merkel am Donnerstag in Rom. "Wir können uns nicht gegenseitig im Stich lassen, sondern wir müssen fair miteinander zusammenarbeiten." Besonders Länder an den Außengrenzen der EU wie Italien, Griechenland, Malta und Zypern müssten unterstützt werden.
Auch Renzi kritisierte die Vorbereitungen Österreichs für mögliche Kontrollen am wichtigsten Grenzübergang zwischen Italien und Österreich. Ein solcher Schritt sei sogar bei einem Notstand falsch, "aber den haben wir derzeit noch nicht einmal". Es kämen momentan an den italienischen Küsten sogar weniger Flüchtlinge an als 2014 und nur kaum mehr als im vergangenen Jahr. "Der Brenner ist sehr viel mehr als eine Grenze, er ist ein Symbol", sagte Renzi.
Lesen Sie auch
Merkel ist anlässlich der Verleihung des Aachener Karlspreises an Papst Franziskus am Freitag nach Rom gereist. Die protestantische CDU-Politikerin wollte am Festakt im Vatikan teilnehmen und zuvor das Kirchenoberhaupt zu einer Privataudienz treffen./mms/cfn/DP/he