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    Deutliche Worte  12088  4 Kommentare Vorsicht, die Fed kennt kein Endspiel! Raus aus Aktien, rein ins Gold...

    Der berühmte US-Investor und frühere Hedgefondsmanager Stanley Druckenmiller hat Investoren jahrelang mit einer hervorragenden Performance begeistert. Der Finanzprofi hat das Platzen der US-Immobilienblase ebenso richtig vorhergesagt, wie die Rally der vergangenen Jahre am US-Aktienmarkt. Umso genauer sollten Investoren über Druckenmillers neueste Aussagen nachdenken.

    Auf einer Investorenkonferenz hatte Stanley Druckenmiler zuletzt ein paar unmissverständliche Empfehlungen für Investoren parat: „Auf der Konferenz erwartet man eine spezielle Empfehlung von mir. Ich vermute „Steigen Sie aus dem Aktienmarkt aus“, ist nicht klar genug.“ Der Finanzprofi, der Investoren zwischen 1986 und 2010 mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 30 Prozent begeistert hat, hatte die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) in den vergangenen Jahren wiederholt für das gigantische Gelddrucken scharf kritisiert. Ständig würden Experten Investoren raten, Aktien zu kaufen, mit der Begründung „es gibt keine Alternative“ angesichts der Nullzinsen. Dabei gebe es etliche Gründe, die gegen Aktien sprechen würden. „Die (geldpolitische) Antwort auf die globale Krise war und ist so machtvoll, dass sie einen wirklichen Schuldenabbau verhindert hat. Vielmehr sind die Schulden weltweit gestiegen. Ironischerweise war genau das die Absicht der meisten Verantwortlichen“, sagte der Finanzprofi.

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    US-Notenbank schaut nur auf den S&P500

    Er kritisierte die US-Notenbank einmal mehr scharf. „Auf Basis der meisten objektiven Kennzahlen, sind wir inmitten der längsten Periode der exzessiv lockeren Geldpolitik, die es je gegeben hat.“ Die US-Notenbank habe seit der Pleite von Lehman Brothers im September 2008 3,6 Billionen Dollar gedruckt. Zuletzt sei die Arbeitslosenquote auf weniger als fünf Prozent gesunken, während die Inflation nahe bei zwei Prozent liege. Normalerweise wären das gute Gründe, um endlich die Zinsen zu erhöhen. Genau das tut die Fed aber nicht. „Ironischer ist das die am wenigsten „datenabhängige“ Fed aller Zeiten.“ Angesichts der sehr niedrigen Zinsen in den USA und der Strafzinsen in der Euro-Zone und in Japan müsste die Weltwirtschaft eigentlich boomen, wenn die Behauptungen der Notenbanker zutreffen würden. „Aber das unterdurchschnittliche Wirtschaftswachstum, das wir (die USA) im achten Jahr eines radikalen monetären Experiments erleben und nach mehr als 20 Jahren (Gelddruckens) in Japan, hat diese Theorie ad absurdum geführt… Die Fed kennt kein Endspiel. Das Ziel der Fed scheint es zu sein, weitere sechs Monate durchzustehen, ohne dass es einen Rückschlag um 20 Prozent beim S&P500 gibt und auf kurze Sicht eine Rezession zu vermeiden… Auf staatlicher Ebene hat das Verhindern des Signale des Marktes es den Politikern erlaubt, die dringend notwendigen Sozial- und Steuerreformen sein zu lassen.“

    US-Unternehmen setzen das billige Geld völlig unproduktiv ein

    Die viel zu niedrigen Zinsen führten aber nicht nur zu massiven Effekten auf der staatlichen Ebene, sondern auch bei Unternehmen. Sie hätten in den vergangenen Jahren das billige Geld genutzt, um das Geld über Aktienrückkäufe an die Anteilseigner zu verteilen oder für Fusionen und Übernahmen, also für unproduktive Zwecke, auszugeben, anstatt das Geld in Forschung und Entwicklung zu investieren oder für Investitionen. „Denken Sie darüber nach. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Aktienrückkäufe, sowie die Fusionen und Übernahmen auf insgesamt zwei Billionen Dollar. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie für Investitionen lagen bei (lediglich) 1,8 Billionen Dollar.“ Während der erste Bereich gegenüber dem Jahr 2012 um 750 Mrd. Dollar gestiegen sei, hätte der zweite um lediglich 250 Mrd. zugelegt. „Der Unternehmenssektor steht heute in einem Teufelskreis aus fragwürdiger Kapitalallokation, niedriger Produktivität, sinkenden Margen und steigender Verschuldung. Und wir bezahlen das 18Fache für diese Vermögensklasse“, sagte Druckenmiller. Der Börsenwert der US-Unternehmen belaufe sich also auf das 18Fache des Gewinns.

    Schuldensause in China erinnert an die in den USA vor der 2008er-Krise

    Große Sorgen bereitet dem Finanzprofi auch die gigantische Schuldensause in China. So sei die Bilanzsumme der Banken (sprich die Kredite an Unternehmen und private Haushalte) in den vergangenen vier Jahren um 70 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung nach oben geschossen und liege nun bei astronomischen 300 Prozent der Wirtschaftsleistung. „Früher bedurfte es umgerechnet 1,50 Schulden, um ein Wirtschaftswachstum von einem Dollar zu erreichen. Heute werden dazu sieben Dollar Schulden benötigt. Das ist sehr selten und gefährlich.“ Die Entwicklung erinnere stark an die Zeit in den USA vor der 2008er-Schuldenkrise. Damals habe man sechs Dollar Schulden gebraucht, um einen Dollar Wirtschaftswachstum zu erzeugen.

    Hausse am US-Aktienmarkt steht vor dem Ende

    2013 habe Druckenmiller auf der gleichen Konferenz die Fed für ihre Politik zwar kritisiert, allerdings habe er einen positiven Ausblick auf den Aktienmarkt gegeben, „weil die gigantische Welle an Notenbankgeld darauf hingedeutet hat, dass sie die Werte von Finanzvermögen noch weiter nach oben treiben würde. Heutzutage hat sich die Gewichtung aber in die andere Richtung verschoben: eine höhere Bewertung, weitere drei Jahre unproduktiven Verhaltens von Firmenlenkern, die Grenzen einer weiteren Lockerung der Geldpolitik und exzessive Vorzieheffekte (bei der wirtschaftlichen Nachfrage) deuten darauf hin, dass der Bullenmarkt ausgereizt ist.“

    Bullisch für Gold

    Während Druckenmiller nun bärisch für den Aktienmarkt ist, ist er umso bullischer für Gold, weil es in einem „absurden“ Umfeld von Strafzinsen immer attraktiver werde, da man mit dem Edelmetall Strafzinsen umgehen könne. „Etliche (Investoren) betrachten es als Metall, wir betrachten es aber als Währung und es bleibt unser größter Bestandteil im Währungsbereich.“
     




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    Deutliche Worte Vorsicht, die Fed kennt kein Endspiel! Raus aus Aktien, rein ins Gold... Jahrelang hat er mit seinem Hedgefonds für Renditen von 30 Prozent gesorgt. Stanley Druckenmiller sagte das Platzen der US-Immobilienblase voraus sowie die Rallye am US-Aktienmarkt. Doch jetzt sagt er: Raus da und blickt mit Schrecken nach China.

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