C-QUADRAT Gold
Monatskommentar Gold und Goldaktien April 2016
Überblick
Der Edelmetallsektor notierte im April sehr fest. Die größeren Titel aus dem FTSE Gold Mines Index stiegen um +27,0%, der MV Junior Gold Mines Index um +36,8%, Gold
um +4,9%, Silber um +15,6% (alle Werte in USD). Der Sektor wird zunehmend von quantitativ orientierten Fondsmanagern beachtet. Die technische Situation beurteilen wir positiv, konservative Anleger
warten weiterhin das Kursverhalten nach dem ersten größeren Rücksetzer ab. Der Anstieg der letzten Monate ähnelt dem Anstieg in den Jahren 2000 – 2001, auch weil der vorangegangene Bärenmarkt
ähnlich schwer ausfiel und eine weltweite Wirtschaftsschwäche der Auslöser für die anschließende Erholung war.
Marktüberblick
Die Kapitalmärkte konnten im April insgesamt leicht zulegen. Die amerikanische Notenbank zeigte sich weiterhin zurückhaltend, in Kombination mit der USD Schwäche der letzten Zeit erhielten die
Inflationserwartungen weltweit einen Schub. Die sogenannten „Risikomärkte“ profitierten von dieser Konstellation, also Aktien, Anleihen mit Kreditrisiko, Emerging Markets
und Rohstoffe. Wie im Vormonat können diese Bewegungen aber weiter als technische Reaktion auf die Verluste der Vormonate bewertet werden, sie signalisieren also nicht notwendigerweise eine
nachhaltige Erholung.
Die eher defensiven Märkte entwickelten sich uneinheitlich. Erstklassige Anleihen litten unter den gestiegenen Inflationserwartungen und gaben im Monatsverlauf nach. Anders die Edelmetalle und insbesondere die Goldminenaktien, welche stark zulegten. Auch der japanischen Yen notierte fester, nachdem die japanische Notenbank die Märkte enttäuschte. Der japanische Yen wurde in der Vergangenheit als Finanzierungswährung für spekulative Zwecke eingesetzt, dadurch profitiert er in der Regel von einer defensiven Markthaltung.
Vor dem Hintergrund neuer Negativmeldungen zum weltweiten Wirtschaftswachstum warten die Märkte scheinbar auf neue Impulse durch die Zentralbanken. Die Kursniveaus und Bewertungen sind dabei nur mit weiteren expansiven Maßnahmen zu begründen. Auf dieser Front schlagen nun immer mehr Analysten vor, dass die Zentralbanken weniger an der Zinsschraube drehen, sondern vermehrt Unternehmensanleihen und sogar Aktien kaufen sollten. Bei Unternehmensanleihen ist die ECB bereits tätig geworden, die japanische Zentralbank kauft schon seit längerem Aktien und gehört bei den meisten Titeln des Nikkei Index zu den 10 größten „Aktionären“.