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    ROUNDUP  927  0 Kommentare Deutsche Post holt Hoffnungsträger für Fracht; Kritik an Aktienrückkauf

    BONN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Post DHL gibt nach dem teuren Software-Debakel in der Frachtsparte ihrer Hoffnung auf Besserung ein Gesicht. Tim Scharwath von der Schweizer Spedition Kühne + Nagel soll als künftiger Post-Vorstand den krisengeschüttelten Bereich aufmöbeln. "Wir wollen die Lücke zu Kühne + Nagel schließen und können nicht erkennen, warum uns das nicht gelingen sollte", sagte Vorstandschef Frank Appel mit Blick auf die Ergebnisse des Konkurrenten am Mittwoch auf der Hauptversammlung. Den Gesamtkonzern sieht Appel auch dank des boomenden Online-Versandhandels auf Kurs zu seinen Zielen für das Jahr 2020.

    Die Post-Aktie reagierte unentschieden auf die Nachrichten. Nach anfänglichen Verlusten lag der Kurs um die Mittagszeit mit 0,34 Prozent im Plus und damit im Mittelfeld des Dax .

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    Im vergangenen Jahr hatte eine fehlgeschlagene Umstellung der Computersysteme der DHL-Frachtsparte der Post das Jahresergebnis verhagelt. Der Konzern musste über 300 Millionen Euro abschreiben und sein Gewinnziel kappen. Der bisherige Fracht-Vorstand Roger Crook hat bereits vor gut einem Jahr seinen Hut genommen. Vorstandschef Appel führt den Bereich seitdem selbst.

    Bis Scharwath seinen Job bei den Bonnern antritt, kann es wegen seiner vertraglichen Regelungen mit Kühne + Nagel jedoch noch ein Jahr dauern, wie Aufsichtsratschef Wulf von Schimmelmann einräumte. Scharwath ist in der Geschäftsleitung von Kühne + Nagel seit 2011 für Luftfracht zuständig.

    Appel stellte für die Frachtsparte in den kommenden Jahren deutliche Steigerungen in Aussicht, obgleich der Speditionsmarkt schwierig bleibe. Nachdem die Post den Abschied von dem gescheiterten Fracht-Komplettsystem eingeläutet hat, sind die Ergebnisse im ersten Quartal wieder gestiegen. Im Paket-Bereich rechnet Appel mit einem weiterhin kräftigen Wachstum der Sendungsmengen. Daher baut die Post ihr Paketnetz weiter aus - bis jetzt auf 16 europäische Staaten.

    Aktionärsvertreter Marc Tüngler lobte die Post-Führung dafür, dass sie im Gegensatz zu anderen Unternehmen ihre Mittelfristpläne nicht gekappt habe. So soll der operative Gewinn (Ebit) auf schließlich 5 Milliarden Euro im Jahr 2020 wachsen. 2015 war er um 19 Prozent auf gut 2,4 Milliarden Euro eingebrochen. Dennoch sollen die Aktionäre für das abgelaufene Jahr einer stabilen Dividende von 85 Cent je Aktie zustimmen.

    Dennoch gab es Kritik an der Dividendenpolitik. Sowohl Tüngler als auch Hans-Martin Buhlmann von der Vereinigung Institutionelle Privatanleger wünschten sich steigende Ausschüttungen. Dass die Post stattdessen eine Milliarde Euro in den Rückkauf eigener Aktien steckt, gefiel ihnen weniger./stw/mne/stb





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