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    Geldpolitik - Fiat Money  27790  9 Kommentare "Wenn die Notenbanken ihr Ziel erreichen, fliegt der Anleihemarkt in die Luft"

    Der US-Finanzprofi Peter Boockvar hat in den vergangenen Jahren die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) für das massive Gelddrucken und das Finanzieren der Haushaltslöcher durch die Notenpresse stark kritisiert. Nun warnt er einmal mehr davor, was passieren wird, wenn es den weltweiten Notenbankern tatsächlich gelingen sollte, die Inflation anzuheizen. Bullisch ist der Experte hingegen für Gold.

    Der aktuelle „Zinszyklus“ in den USA dürfte nach nur einer Zinserhöhung, also jener vom Dezember 2015, zu Ende gehen: Am Markt für Fed Funds Futures, also Futures (Derivaten) auf die Fed Funds (US-Leitzinsen) sind sämtliche Zinserhöhungen für dieses Jahr ausgepreist worden. Frühestens im Frühjahr 2017 soll die nächste Zinserhöhung folgen. Aber angesichts der zunehmenden Abkühlung der US-Wirtschaft dürfte es dazu nicht kommen. „Die Notenbank war jedes Jahr optimistisch, aber jedes Mal hat sich ihr Optimismus als falsch herausgestellt, weil sie Modelle verwendet, die nicht funktionieren. Die Fed glaubt, indem man in einer ohnehin überschuldeten Volkswirtschaft die Zinsen noch weiter senkt, würde man das Wirtschaftswachstum ankurbeln. Die Fed hat ihre Lektion noch nicht gelernt. Wir können sicher sein, dass die Fed auch weiterhin die Vorteile ihrer Geldpolitik überoptimistisch einschätzen wird“, sagte Peter Boockvar. Der Finanzprofi ist Marktstratege der US-Researchfirma The Lindsey Group.

    Strafzinsen belasten die Wirtschaft

    Da die Fed entgegen ihren Behauptungen nicht in der Lage sei, die Zinsen anzuheben, sei ihre Glaubwürdigkeit schon längst dahin. „Die Zinsen sieben Jahre lang bei null zu halten ist eine lächerliche Art, Geldpolitik zu betreiben“, so Boockvar. Er lehnt Strafzinsen kategorisch ab. „Strafzinsen sind im Grunde eine Steuer auf Kapital, die jemand tragen muss. Ich glaube nicht, dass man den (volkswirtschaftlichen) Kuchen vergrößern kann, indem man Kapital besteuert.“

    Bei steigender Inflation brechen die Anleihekurse ein

    Der Finanzprofi hat eine Menge Sorgen. „Meine Sorgen betreffen die Antwort der Notenbanken auf das, was weltweit vor sich geht. Rezessionen folgen einem Wirtschaftsaufschwung, wie die Nacht dem Tag. Ein Bärenmarkt folgt einem Bullenmarkt, wie die Nacht dem Tag. Der Wunsch, jedwede Zyklik beim Wirtschaftswachstum zu unterdrücken, und der Wunsch nach einer Inflation von zwei Prozent, hat verheerende Schäden an den globalen Märkten und bei den weltweiten Volkswirtschaften verursacht“, betonte Boockvar. „Meine Sorge ist, dass die Notenbanken zu weit gehen, vor allem durch die Strafzinsen, und sie quasi ihr eigenes Bankensystem zerstören werden.

    Wenn die Notenbanken tatsächlich erfolgreich dabei sein sollten, eine höhere Inflation zu erzeugen, werden sie ihre eigenen Anleihenmärkte zerstören.“ EZB-Chef Draghi sage ständig „Ich will so schnell wie möglich Inflation erzeugen. Was aber denkt Draghi, wird in diesem Fall mit der zehnjährigen Bundesanleihen passieren, deren Rendite bei lediglich 16 Basispunkten liegt? Was wird passieren, wenn er tatsächlich so schnell wie möglich Inflation erzeugt? Es gibt einen gigantischen weltweiten Anleihenmarkt. Wenn die Notenbanken das erreichen, was sie wollen, wird der Anleihenmarkt in die Luft fliegen. Das macht mir am meisten Sorgen.“ Bei steigender Inflation brechen normalerweise die Anleihekurse ein. Das würde für Investoren gigantische Verluste bedeuten.

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    Goldpreis wird auf neue Rekordhochs steigen

    Während der weltweite Anleihenmarkt eine gigantische Blase ist, ist Boockvar für Gold weiterhin zuversichtlich. „Der wichtigste Grund, Gold zu besitzen, ist dass es keine Strafzinsen abwirft, im Gegensatz zu weltweit sieben Billionen an Staatsanleihen, die Strafzinsen abwerfen. Das ist das wichtigste Charakteristika für den Goldpreise und das wird auch so bleiben.“ Während China und Russland verstärkt Gold kaufen würden, würden in Europa und Japan die Verbraucher verstärkt bei dem Edelmetall zugreifen. „Die Menschen sind nicht blind gegenüber der Tatsache, dass die Notenbanker den Wert ihrer Fiat-Währungen entwerten.“

    Der Finanzprofi geht davon aus, dass ein neuer Bullenmarkt bei Gold bevorsteht, im Zuge dessen, die alten Hochs aus dem Jahr 2011 übertroffen werden. „Der Bärenmarkt ist vorbei. Er ist ohnehin nur im Kontext eines langanhaltenden Bullenmarktes zu sehen, der Anfang der 2000er-Jahre begonnen hatte. Wenn ich richtig liege, werden die neuen Höchststände, die wir in den nächsten Jahren sehen werden, die vorherigen Hochs übertreffen. Das war rund 1.900 Dollar je Unze bei Gold und ich erwarte, dass die alten Hochs in den nächsten Jahren übertroffen werden.“




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