Brexit – britische Banken unter Druck
Schon die Debatte um den Brexit hat erhebliche Turbulenzen an den Märkten ausgelöst. Neben der Talfahrt des Pfund sind die Renditen britischer Staatsanleihen (Gilts) gesunken, und auch auf Pfund lautende Unternehmensanleihen mussten Federn lassen. In einem Basisszenario geht Carsten Roemheld davon aus, dass die Briten für den Verbleib in der Union stimmen und Anleger aus britischen Staatsanleihen in risikoreichere Anlagen, insbesondere Bankaktien, umschichten werden.
Unsere Webinare in dieser Woche:
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Anleihemärkte: Anleihen britischer Banken unter Druck
Das würde auch dem britischen Pfund zu einem Wiederanstieg verhelfen. Ein Brexit wiederum dürfte dem Markt für britische Staatsanleihen Auftrieb geben. Vermutlich wird die Bank of England mit möglichen Zinsschritten bis nach der Abstimmung am 23. Juni warten. Wie es in Sachen Geldpolitik danach weitergeht, hängt vor allem vom Wachstums- und Inflationsausblick für das Vereinigte Königreich ab.
Die hiermit verbundene Ungewissheit wird nach seiner Einschätzung das Wachstum bremsen und damit die Zinsen länger niedrig halten. Mit einem anhaltend schwachen Pfund geht natürlich auch die Gefahr eines verstärkten Inflationsdrucks einher. Die Wachstumsrisiken dürften aus seiner Sicht aber stärkeren Einfluss haben
und den Preisauftrieb in Schach halten.
Anleger, die davon ausgehen, dass die Talfahrt des Pfund gegenüber dem Dollar weitergeht, – was wahrscheinlich ist -, greifen zu dem Knock-Out-Bear mit der WKN CW6FBR (Hebel 6). Sollte hingegen das Pfund zu einer Erholung ansetzen, wird der Knock-Out-Bull mit der WKN CD3KVN (Hebel 6) kräftig zulegen.
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Dreht der Aktienmarkt, gemessen am FTSE 100, wegen der unsicheren Konjunkturperspektiven nach der jüngsten Erholung wieder nach unten, wird der Knock-Out-Bear mit
der WKN PS4AX4 (Hebel 6)
deutlich steigen. Die Optimisten setzen hingegen auf den Knock-Out-Bull mit der XM34L2 (Hebel 6).
Mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung ist insbesondere der Ausblick für den Konsum ungewiss. Ein sinkendes Verbrauchervertrauen wird die Konsumlaune vermutlich dämpfen. Als sicher gilt, dass ein Brexit wegen der höheren politischen und wirtschaftlichen Unwägbarkeiten rückläufige Unternehmensinvestitionen zur Folge hätten.
Ein Blick auf die historischen Beiträge zum BIP lässt vermuten, dass dies im schlimmsten Fall ein Prozent Wachstum kosten könnte. Andererseits würden eine schwächere Binnennachfrage und ein niedrigerer Wechselkurs die Nettoexporte ankurbeln und so den Rückgang der Investitionen zum Teil wettmachen.
Bei Unternehmensanleihen bekommen die Papiere britischer Banken den vom Brexit ausgehenden Druck schon seit längerem zu spüren. Banken dürften nach Roemhelds Einschätzung bei einer Mehrheit für den Brexit ganz vorne in der Schusslinie stehen. Ein schwächeres Wirtschaftswachstum mit steigender Arbeitslosigkeit und fallenden Hauspreisen würde sie zu höherer Risikovorsorge zwingen.
Morgen geht es im zweiten Teil zum Brexit neben den Banken auch um das britische Pfund.