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Dax nimmt wieder 10 000-Punkte-Marke ins Visier
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Dienstag nach einem schwachen Start wieder Anlauf auf die Marke von 10 000 Punkten genommen. Als Kursstützen dienten einmal mehr der schwache Eurokurs und moderat steigende Ölpreise. Zudem deutete sich ein freundlicher Handelsstart an der Wall Street an. Am Nachmittag notierte der deutsche Leitindex 1,50 Prozent höher bei 9989,72 Punkten.
Ein schwacher Euro verbilligt deutsche Produkte für Käufer außerhalb des Währungsraums, während steigende Ölpreise von vielen Anlegern als positiver Konjunkturindikator interpretiert werden. Europäische Wirtschaftsdaten wurden großteils ebenfalls positiv aufgenommen.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann am Dienstag 1,04 Prozent auf 20 483,53 Punkte und der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 1,73 Prozent auf 2983,60 Punkte zu. Dagegen schaffte der Technologiewerte-Index TecDax nur ein Plus von 0,09 Prozent auf 1676,05 Punkte.
DEUTSCHE BANK TROTZT NEGATIV-SCHLAGZEILEN
Die Aktie der Deutschen Bank drehte nach Anfangsverlusten ins Plus und gewann zuletzt 0,63 Prozent. Damit steckte sie gleich mehrere negative Nachrichten gut weg: Die Ratingagentur Moody's senkte die Bonitätsnote für das Finanzinstitut, die US-Börsenaufsicht ermittelt mal wieder und ein Gericht in den USA brachte erneut Klagen wegen manipulierter Zinssätze auf den Tisch. "Die Anleger der Deutschen Bank sind Leid gewohnt", kommentierte Analyst Michael Seufert von der Landesbank NordLB den letztlich stabilen Aktienkurs.
Für die Volkswagen-Vorzugsaktien ging es um 1,71 Prozent hoch. Die Titel des Autobauers profitierten von einer positiven Studie sowie einer angehobenen Gewinnprognose der Finanzsparte. Die Baader Bank sieht angesichts der Grundsatzeinigung in den USA in der Abgas-Affäre Licht am Ende des Tunnels. Daher strich Analyst Klaus Breitenbach seine Verkaufsempfehlung. Zudem profitierte der exportstarke Autobauer vom schwächelnden Euro. Auch BMW und Daimler legten klar zu.
AUSSTIEG VON GROSSAKTIONÄR BELASTET EVONIK
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Im MDax ging es für Evonik-Titel um 4,95 Prozent bergab, nachdem der Finanzinvestor CVC Capital Partners seinen Ausstieg angekündigt hatte. CVC war nach der RAG-Stiftung der zweitgrößte Aktionär.
Derweil legten die Titel von Evotec um 1,07 Prozent zu, womit sie zu den besten Werten im TecDax zählten. Der Biotech-Konzern hatte mitgeteilt, er verlängere eine Wirkstoffforschungs-Allianz mit dem US-Wettbewerber Genentech um drei Jahre.
Bei Konkurrent Morphosys sorgte die Ankündigung, gemeinsam mit dem texanischen Forschungsinstitut MD Anderson Cancer Center neue Krebstherapien zu entwickeln, sogar für Kursgewinne von 1,83 Prozent.
Um 1,62 Prozent bergab ging es dagegen für Drillisch . Wie endgültige Quartalszahlen zeigten, hat der teure Aufbau einer eigenen Ladenkette auf den Gewinn des Mobilfunkanbieters durchgeschlagen./gl/das
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---