ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss
Dax springt über 10 000 Punkte - Euro hilft
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der schwache Euro hat den Dax am Dienstag wieder über die Marke von 10 000 Punkten getrieben. Zudem profitierte der deutsche Leitindex von guten Konjunkturdaten aus den USA. Nach einem verhaltenen Start schloss der Dax schließlich 2,18 Prozent höher bei 10 057,31 Punkten. Die Anleger hätten bereits die Kursverluste des Dax im frühen Handel als Einladung zum Einstieg interprtiert, schrieb Marktstratege Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann 1,25 Prozent auf 20 526,26 Punkte. Dagegen trat der Technologiewerte-Index TecDax mit einem Minus von 0,04 Prozent auf 1673,82 Punkte nahezu auf der Stelle.
VOLKSWAGEN AN DER DAX-SPITZE
Ein schwacher Eurokurs stützt Aktien exportorientierter Unternehmen, da dies deren Warenverkäufe außerhalb der Eurozone erleichtern kann. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs des Euro auf 1,1168 (Montag: 1,1215) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8954 (0,8917) Euro. In den Vereinigten Staaten hatte der Markt für neue Häuser im April überraschend stark Fahrt aufgenommen und den stärksten Anstieg der Verkäufe seit etwa 30 Jahren verzeichnet.
Im Dax schlossen alle Werte im Plus. Favorit waren die Volkswagen-Vorzugsaktien (VW) mit einem Gewinn von rund 4 Prozent. Die Papiere des Autobauers profitierten von positiven Analysten-Aussagen sowie einer angehobenen Gewinnprognose der Finanzsparte. Zudem macht VW in den Verhandlungen um eine Beilegung des "Dieselgate"-Mammutverfahrens in den USA weiter Fortschritte. BMW und Daimler legten angesichts der Euroschwäche um jeweils rund 2 Prozent zu.
DEUTSCHE-BANK-AKTIEN TROTZEN NEGATIVEN NACHRICHTEN
Die Führungsspitze des US-Agrarchemiekonzerns Monsanto wird derweil Kreisen zufolge das Übernahmeangebot von Bayer ablehnen. Die Aktien der Leverkusener reagierten aber kaum auf die Nachricht und schlossen 3,23 Prozent höher, nachdem sie sich bereits im Handelsverlauf etwas von ihrem Kursrutsch am Montag erholt hatten. Zu Wochenbeginn war bekannt geworden, dass der deutsche Pharma- und Pflanzenschutzriese den umstritten Biotechnologiekonzern für mehr als 55 Milliarden Euro kaufen will.
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Die Aktien der Deutschen Bank drehten nach Anfangsverlusten ins Plus und gewannen 2,64 Prozent. Damit steckte sie gleich mehrere negative Nachrichten gut weg: Die Ratingagentur Moody's hatte die Bonitätsnote für das Finanzinstitut gesenkt, die US-Börsenaufsicht ermittelt mal wieder und ein Gericht in den USA brachte erneut Klagen wegen manipulierter Zinssätze auf den Tisch. "Die Anleger der Deutschen Bank sind Leid gewohnt", kommentierte Analyst Michael Seufert von der Landesbank NordLB.
EVONIK AM MDAX-ENDE
Am MDax-Ende ging es für Evonik-Papiere um 3,67 Prozent bergab, nachdem der Finanzinvestor CVC Capital Partners seinen Ausstieg angekündigt hatte. CVC ist nach der RAG-Stiftung der zweitgrößte Aktionär.
Der EuroStoxx 50 zog um 2,63 Prozent auf 3010,12 Punkte an. Für den Pariser CAC-40-Index ging es ebenfalls deutlich aufwärts. In London gewann der FTSE 100 gut 1 Prozent. Der Dow-Jones-Leitindex in New York stand zum Handelsschluss in Europa ähnlich klar im Plus.
UMLAUFRENDITE STEIGT
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,05 Prozent am Vortag auf 0,07 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,07 Prozent auf 142,24 Punkte. Der Bund-Future stand 0,02 Prozent tiefer bei 163,53 Punkten./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---