Evonik-Aktie
Evonik strebt in Top-Börsenliga: „Unser Anspruch ist ein Aufstieg in den Dax“
Das Ziel ist gesteckt: In den nächsten zwei Jahren will der Spezialchemiekonzern Evonik in den DAX-30 aufsteigen. „Unser Anspruch ist ein Aufstieg in den Dax,“ sagte Vorstandschef Klaus Engel im Interview mit dem „manager magazin“. Derzeit gehört Evonik mit einer Marktkapitalisierung von gut 12 Milliarden Euro und einem Free-float von 32 Prozent dem M-DAX an.
Die Voraussetzung für einen Aufstieg in die Top-Börsenliga wäre allerdings, dass Evonik-Hauptaktionär RAG-Stiftung (68 Prozent), dessen Vorstand der frühere Bundeswirtschaftsminister und einstige Evonik-Chef Werner Müller anführt, sich von weiteren Anteilen trennt. „Wie ja alle wissen“, so Engel gegenüber „manager magazin", habe auch die RAG-Stiftung „ein Interesse daran, ihr Portfolio umzuschichten und mehr zu diversifizieren“: „Herr Müller hätte daher wohl keine Probleme, zu einem anständigen Kurs weitere Evonik-Aktien abzugeben – zumal wenn uns das hilft, in den Dax zu kommen.“
"Wir haben Fehler gemacht" - doch das Ziel steht
Der Aufstieg in die Top-Börsenliga könnte das krönende i-Tüpfelchen für Vorstandschef Engel sein, dessen Vertrag bei Evonik noch bis Ende 2018 läuft. Sei damit dann der richtige Zeitpunkt gekommen, abzutreten? „Schauen wir mal. Aber klar: Das wäre eine schöne Geschichte, für die es lohnt, sich noch mal richtig anzustrengen,“ erklärte der Manager im Gespräch.
Aber im Bezug auf den Kapitalmarkt hatte der Evonik-Chef nicht immer ein glückliches Händchen. Die Evonik-PapierAktie notieren aktuell mit knapp über 26 Euro deutlich unter dem Emissionskurs von 33 Euro vom April 2013. „Wir haben hier Fehler gemacht. Zukünftig werden wir das, was wir machen, besser erklären,“ betonte Vorstandschef Engel. Der Emissionskurs, so Engel, sei damals auch deshalb so hoch gewesen, „weil er unserem zweiten Großaktionär CVC einen schönen Ausstieg ermöglichte“.
Evonik-Aktie 5-Tages-Chart
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Auch verlief die Vorbereitung der Analysten auf das gegenüber 2015 schwächere Geschäftsjahr 2016 weniger optimal. So rechnet der Essener Konzern im laufenden Jahr mit einem Umsatz- und Gewinnschwund. Seit Jahresbeginn hat der Evonik-Kurs mehr als 15 Prozent an Wert eingebüßt. Auch die im Mai angekündigte Übernahme des Spezialadditiv-Geschäfts des US-Konkurrenten Air Products and Chemicals für umgerechnet 3,5 Milliarden Euro hatte die Aktie nur kurzfristig beflügeln können. Erst am Dienstag hatte der Ausstieg des Großaktionärs CVC Capital Partners die Papiere des Spezialchemiekonzerns Evonik unter Druck gesetzt. Die Beteiligungsgesellschaft veräußerte ihr restliches Evonik-Aktienpaket von rund 4,2 Prozent, nachdem sie bereits zuvor mehrere Anteilspakete an Evonik verkauft hatte.